

Der VfL Wolfsburg hat mit Nilla Fischer und Caroline Graham Hansen zwei wichtige Spielerinnen verloren. Trotzdem liegt die Favoritenrolle im Vorfeld der am Abend beginnenden 30. Frauenbundesligasaison wieder klar bei den Wolfsburgerinnen. Einzig der FC Bayern München dürfte um den Titel mitkämpfen.
Und was kommt hinter diesen beiden? Fünf Vereine spielen mit um Platz drei. Die Essener Nationalspielerin Marina Hegering sagte dem SPIEGEL nach dem Ende der vergangenen Saison, Platz drei wäre für ihren Klub wie eine Meisterschaft. Und dann gibt es fünf weitere Teams, für die es nur darum gehen wird, den Abstieg zu vermeiden. Richtig schwer wird es für Aufsteiger 1. FC Köln.
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Platz 12: 1. FC Köln
Die Kölnerinnen drohen nach den Abstiegen 2015 und 2017 eine Fahrstuhlmannschaft zu werden: Auch in dieser Saison wird es schwer für den Aufsteiger. Zehn Spielerinnen, größtenteils aus dem Ausland und der zweiten Liga, sind hinzugekommen, darunter die erfahrene Offensivkraft Eunice Beckmann (Madrid CFF) und Rachel Rinast (ASA Tel Aviv, Foto). Schnell ein funktionierendes Team zu formen, das dem Tempo der Liga vor allem defensiv standhalten kann, ist erneut Willi Breuers Aufgabe, um den Klassenerhalt im dritten Anlauf zu schaffen.
Platz 11: FF USV Jena
Als Tabellenvierter der Zweiten Bundesliga aufgestiegen, mit Crowdfunding-Aktion #RetteUnsWerKann gegen die drohende Insolvenz gekämpft: Das ist die Hypothek, mit der Jena in die Saison startet. Eines dürfte die vergangene Saison in jedem Fall gestärkt haben: das Wirgefühl. 69.000 Euro kamen über das Crowdfunding zusammen. Der neue Trainer Christopher Heck steht vor keiner leichte Aufgabe: Es gilt, acht Spielerinnen in die Mannschaft zu integrieren, zuletzt kam die Kanadierin Julia Karn dazu. Jena verfügt über zehn Jahre Bundesligaerfahrung. Doch die Hypothek wiegt schwer.
Platz 10: MSV Duisburg
Mit der Übernahme des insolventen FCR Duisburg stieg der MSV 2014 in die Bundesliga ein. An einstige Glanzzeiten der "Löwinnen" (2009 gewann der FCR unter der heutigen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg den Europapokal der Frauen) können die "Zebras" nicht anknüpfen. Für das Team von Thomas Gerstner wird es darum gehen, die Klasse zu halten. Wichtigste Zugänge sind Isabel Hochstein (Foto) vom Reviernachbarn SGS Essen und Laura Radke (Leverkusen). Mit Dörthe Hoppius zog die zuletzt torgefährlichste Spielerin jedoch zum direkten Kontrahenten SC Sand.
Platz 9: SC Sand
Als der SC Sand 2014 in die Bundesliga aufstieg, traute dem Mehrspartenverein aus Baden-Württemberg kaum jemand den Klassenerhalt zu. Doch Sand blieb. Jetzt hat das Team von Trainer Sascha Glass einen Umbruch zu meistern: 13 Spielerinnen haben den Verein verlassen. Neun Zugänge kamen dazu, aus dem In- und Ausland sowie der zweiten Liga. Wie Glass die Runderneuerung meistern wird, bleibt abzuwarten. Mit Kapitänin Anne van Bonn (Foto) blieb immerhin eine vertraute Größe.
Platz 8: Bayer Leverkusen
Seit ihrem Debüt in der Bundesliga 2010 kam die Werkself noch nicht über den siebten Tabellenplatz hinaus. Trainer Achim Feifels erklärtes Ziel ist, frühzeitig die Abstiegszone hinter sich zu lassen. Mit dem Hamburger SV hat der erfahrene Trainer von Last-Minute-Klassenverbleib bis Platz fünf alles erlebt - die Abschaffung der Frauenfußball-Abteilung inklusive. Letzteres ist im neuen Job nicht zu erwarten, aber große Ambitionen hat Leverkusen bislang auch nicht nachgewiesen. Sechs Spielerinnen haben den Klub verlassen, dem stehen drei Zugänge gegenüber. Langzeitverletzte wie Isabel Kerschowski (Foto) werden zurückerwartet.
Platz 7: TSG Hoffenheim
Vor sechs Jahren schafften die Frauen der TSG Hoffenheim den Aufstieg. Damals schon am Ruder: Trainer Jürgen Ehrmann. Unaufgeregt hat man in Hoffenheim erreicht, was nicht vielen Aufsteigern seither gelungen ist: die Liga zu halten. Konstanz zeigt sich jetzt auch im Kader: Die vier Zugänge kommen allesamt aus dem eigenen Nachwuchs. Maximiliane Rall (Foto) und Nicole Billa waren zuletzt die Torgarantinnen. Hoffenheim ist in der Lage, den Etablierten Paroli zu bieten, aber noch nicht über eine gesamte Saison.
Platz 6: 1. FFC Frankfurt
Rekordmeister Frankfurt wird seine letzte Saison unter dem Namen 1. FFC spielen: 2020 will man sich Eintracht Frankfurt anschließen und so an alte Ambitionen anknüpfen. Die letzte Meisterschaft liegt elf Jahre zurück, zuletzt rangierte Frankfurt auf Platz fünf: Das ist nicht der Anspruch des Klubs, bei dem sich einst deutsche wie internationale Stars tummelten. Trainer Niko Arnautis will seine Mannschaft im Mittelfeld halten, während Siggi Dietrich die Modalitäten für den Übergang zur Eintracht regelt. Jackie Groenen (Manchester United) und Marith Müller-Prießen (Paris FC) werden fehlen, nun kommt es auch auf das Austria-Quartett im Team an, darunter Laura Feiersinger (Foto), die Tochter des Dortmunder Ex-Profis Wolfgang.
Platz 5: SC Freiburg
Mit Nationalspielerin Giulia Gwinn verließ zwar die torgefährlichste Spielerin den Verein, aber der SC hat das Potenzial, sich nach dem personellen Umbruch im vergangenen Jahr wieder in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen. Im Kader stehen erfahrene Offensivkräfte wie die Ex-Münchnerin Lena Lotzen oder Hasret Kayikci, daneben mit der 18-jährigen Klara Bühl (Foto) eines der deutschen Toptalente. Daniel Kraus, der zuletzt die SGS Essen trainierte, sieht hinsichtlich der Ziele Parallelen zu seinem alten Klub: junge Spielerinnen auszubilden und in der Liga die Großen zu ärgern.
Platz 4: SGS Essen
Der Ruhrpottklub gehört zu den interessantesten Vereinen der Liga. Mit bescheidenen Mitteln, aber höchst effektiv, mischt er seit Jahren auf den vorderen Plätzen mit. Mit Markus Högner ist jetzt auch wieder der Trainer zurück, der zwischen 2010 und 2016 die Entwicklung mitgeprägt hat. Toptalente haben hier den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft, zuletzt die WM-Youngster Lea Schüller und Lena Oberdorf (Foto). Die Vorbereitung verlief für Högner indes nicht sorgenfrei: Stammtorhüterin Lisa Klostermann fiel mit einem Kreuzbandriss aus, auch Nationalspielerin Marina Hegering musste pausieren. Keine idealen Startbedingungen.
Platz 3: Turbine Potsdam
Es ist noch gar nicht so lange her, da war das Titelrennen den Klubs mit Tradition vorbehalten: Frankfurt und Turbine Potsdam. Wenn sie am Freitagabend im Frankfurter Brentanobad die Saison eröffnen (18.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE; TV: Eurosport), ist das nach wie vor ein Klassiker. Bernd-Schröder-Nachfolger Matthias Rudolph obliegt es seit drei Jahren, Kurs zu halten. Nach Jahren ohne Champions-League-Teilnahme wird es zunehmend schwerer, internationale Topspielerinnen zu verpflichten. Mit Svenja Huth, Felicitas Rauch (beide VfL Wolfsburg) und Lisa Schmitz (Montpellier) haben im Sommer erfahrene Spielerinnen den Klub verlassen. Die neun Zugänge, größtenteils Bundesliganeulinge, werden das kaum aufwiegen können. Jetzt kommt es auf Spielerinnen wie Abwehrchefin Johanna Elsig (Foto) und Kapitänin Sarah Zadrazil an.
Platz 2: FC Bayern München
Die Bayern haben Ambitionen auf den Titel. Allerdings muss der Vizemeister die Abgänge von neun Spielerinnen, darunter Sara Däbritz (PSG), Fridolina Rolfö (Wolfsburg) und Leonie Maier (FC Arsenal), kompensieren. Der neue Trainer Jens Scheuer wird das Team neu formen müssen. Nationalspielerin und WM-Entdeckung Giulia Gwinn (SC Freiburg, Foto) brachte er vom SC Freiburg gleich mit. Linda Dallmann (SGS Essen) und Last-Minute-Zugang Carolin Simon (Olympique Lyon) bringen zudem reichlich Erfahrung mit. Die Bayern werden angreifen.
Platz 1: VfL Wolfsburg
Keine Frage, der amtierende Deutsche Meister ist auch in dieser Saison heißester Kandidat auf den Titel. Zwar musste Trainer Stephan Lerch mit Kapitänin Nilla Fischer (Rückkehr nach Schweden) und Caroline Graham Hansen (FC Barcelona) wichtige Spielerinnen ersetzen, aber der VfL hat früh reagiert und unter anderen die niederländische Verteidigerin Dominique Bloodworth (FC Arsenal) verpflichtet, die in Frankreich eine starke WM spielte. Als im Juli Almuth Schult nach einer Schulter-OP ausfiel, kam kurzfristig die schwedische Nationaltorhüterin Hedvig Lindahl dazu. Mit Ewa Pajor (Foto l.) und Pernille Harder (r.) stellte der VfL schon vergangene Saison die Toptorjägerinnen der Liga. Mit diesem Kader wird der VfL kaum zu stoppen sein.
Platz 2: FC Bayern München
Die Bayern haben Ambitionen auf den Titel. Allerdings muss der Vizemeister die Abgänge von neun Spielerinnen, darunter Sara Däbritz (PSG), Fridolina Rolfö (Wolfsburg) und Leonie Maier (FC Arsenal), kompensieren. Der neue Trainer Jens Scheuer wird das Team neu formen müssen. Nationalspielerin und WM-Entdeckung Giulia Gwinn (SC Freiburg, Foto) brachte er vom SC Freiburg gleich mit. Linda Dallmann (SGS Essen) und Last-Minute-Zugang Carolin Simon (Olympique Lyon) bringen zudem reichlich Erfahrung mit. Die Bayern werden angreifen.
Platz 2: FC Bayern München
Die Bayern haben Ambitionen auf den Titel. Allerdings muss der Vizemeister die Abgänge von neun Spielerinnen, darunter Sara Däbritz (PSG), Fridolina Rolfö (Wolfsburg) und Leonie Maier (FC Arsenal), kompensieren. Der neue Trainer Jens Scheuer wird das Team neu formen müssen. Nationalspielerin und WM-Entdeckung Giulia Gwinn (SC Freiburg, Foto) brachte er vom SC Freiburg gleich mit. Linda Dallmann (SGS Essen) und Last-Minute-Zugang Carolin Simon (Olympique Lyon) bringen zudem reichlich Erfahrung mit. Die Bayern werden angreifen.
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