Dortmunds Sieg in Paderborn Für Platz zwei reicht es vielleicht

Dortmund hat beim 6:1 gegen Paderborn in der zweiten Hälfte wie ein Titelkandidat gespielt. Wenn es den FC Bayern nicht gäbe, könnte der BVB so sogar Meister werden.
Die Dortmunder feiern das zwischenzeitliche 5:1

Die Dortmunder feiern das zwischenzeitliche 5:1

Foto: LARS BARON/POOL/EPA-EFE/Shutterstock

In einer Liga ohne Bayern: Da hätte der BVB gute Chancen auf die Meisterschaft. Und dass es für Dortmund vorerst nur um Platz zwei geht, ist selbstverständlich keine Frage von Mentalität, Siegeswille oder (fehlendem) Sieger-Gen. Die Bayern sind einfach die bessere Mannschaft - so wie Dortmund besser ist als Paderborn. Deswegen ist der hohe Sieg beim SC ebensowenig eine Überraschung wie das 0:1 am vergangenen Spieltag. Natürlich hinkt der Vergleich aus zwei Gründen ein wenig: Erstens ist Dortmund Paderborn im Normalfall deutlicher überlegen als Bayern dem BVB. Und zweitens hat Paderborn gegen Dortmund diese Saison einen Punkt geholt.

Das Ergebnis: Der BVB gewinnt 6:1 (0:0) in Paderborn. Hier geht es zum Spielbericht.

Die erste Hälfte: Dortmund tat sich lange schwer, lag aber immerhin nicht wie im Hinspiel zur Pause 0:3 zurück. Der BVB hatte häufiger den Ball, doch er verlor mehr Zweikämpfe. Chancen für die Borussen ergaben sich meist nur, wenn Paderborn mitspielen wollte. Thorgan Hazard scheiterte zweimal nach Kontern, ebenso wie Raphael Guerreiro. Gegen Ende der ersten Hälfte fand Dortmund immer öfter Lücken in des Gegners Defensive. Julian Brandt vergab kurz vor der Pause eine gute Gelegenheit nach Dortmunds bis dato schönstem Spielzug. Paderborn hatte keine nennenswerte Torchance.

Fair geht vor: Thomas Delaney beging in der 27. Spielminute ein Foul - es war das einzige in den ersten 45 Minuten. So wenig gab es noch nie seit Beginn der detaillierten Datenerfassung. Am Ende des Spiels hatte Dortmund sechsmal gefoult, Paderborn viermal.

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Die zweite Hälfte: Lief wesentlich besser für den BVB. Die Dortmunder erspielten sich im Stile der Spitzenmannschaft, die sie sind, Chance um Chance gegen defensiv zunehmend überforderte Paderborner. Hazard und Jadon Sancho sorgten mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten zunächst für klare Verhältnisse. Paderborn verkürzte zwar per Handelfmeter, aber nur zwei Minuten später traf Sancho schon wieder. Das Endergebnis von 6:1 sorgte dann auch dafür, dass die schon vor dieser Partie hohe durchschnittliche Trefferzahl in Duellen zwischen Dortmund und Paderborn von 5,4 auf 5,7 nach oben geschraubt wurde.

So viele Tore wie nie - nur nicht gegen Bayern: Der sechste Treffer war Dortmunds 80. Tor in dieser Bundesligasaison. So viele hatte der BVB nach 29 Spieltagen noch nie geschossen. Nur noch zwei weitere Tore fehlen zum Saisonrekord von 82 Treffern aus der Spielzeit 2015/2016. Damals hatte Dortmund trotz 78 Punkten am Ende zehn weniger als Meister Bayern. Dieses Jahr können es maximal 75 für den BVB werden - und auch die würden wohl nicht für die Meisterschaft reichen. Vor dem 0:1 gegen Bayern hatte Dortmund einen Lauf, gewann sechs Spiele in Folge. Gegen den Rekordmeister gelang ihnen diese Saison in mehr als 180 Minuten kein Tor.

Geschichte geschrieben: Sancho durfte zum ersten Mal seit dem Wiederbeginn der Bundesliga von Beginn an ran. Durch seine Tore ist er nun der erste Spieler seit Beginn der Datenerfassung, der in einer Saison mehr als 15 Tore und 15 Assists geschafft hat - momentan steht er bei 17 Treffern und ebensovielen Vorlagen.

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Ohne Stürmer gegen den Trend: Zumindest in der zweiten Hälfte vermisste der BVB den verletzten Erling Haaland wohl nicht. Sancho, Hazard und Brandt wechselten sich an vorderster Front ab und spielten die Gegner schwindelig. Somit holte Dortmund nach zuletzt nur einem Sieg aus sechs Partien gegen Aufsteiger mal wieder drei Punkte gegen einen Erstliga-Neuling.

Geschichte schreiben: Muss Paderborn, wenn es die Liga noch halten will. Nach 29 Spieltagen acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer Relegationsrang hat bislang noch keine Mannschaft aufgeholt.

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