6:0 gegen Mönchengladbach Zwei Tore und drei Vorlagen – überragender Reus führt Dortmund zum Sieg

Marco Reus: Tore gemacht, Tore vorbereitet
Foto: Eibner-Pressefoto/Gabriel Boia / imago images/EibnerBorussia Dortmund hat Borussia Mönchengladbach zerlegt und bleibt damit in der Fußball-Bundesliga sechs Punkte hinter Tabellenführer Bayern München auf Platz zwei. 6:0 (2:0) gewann der BVB eine Begegnung, in der für Dortmund gefühlt mehr auf dem Spiel stand als nur drei Punkte.
Denn nach dem 2:4 gegen die Rangers aus Glasgow in der Europa League droht das dritte überraschende Aus in einem Pokalwettbewerb in dieser Saison, die Stimmung ist angespannt. »Wir spielen sehr viel unsinnigen Fußball, unlogischen Fußball, und machen damit den Gegner unnötig stark«, hatte Abwehrchef Mats Hummels anschließend gesagt. Kritik, die nun kein großes Thema mehr sein dürfte – dank Marco Reus, der an jedem Treffer direkt beteiligt war.
Nur: So souverän, wie sich das Ergebnis liest, lief die Partie aus Dortmunder Sicht nicht. Im Vorfeld von gleich drei BVB-Treffern vergab der Gast aus Gladbach eine ähnlich klare Torchance.
Die 23. Minute: Ein allzu riskanter Pass im Aufbau von Hummels führt dazu, dass Gladbachs Kouadio Manu Koné zum Schuss kommt, aber BVB-Torwart Gregor Kobel pariert glänzend. Drei Minuten später tankt sich Donyell Malen auf der linken Seite durch und kommt zu einem harten Schuss, den Gladbachs Torwart Sommer zwar parieren, aber nicht zur Seite klären kann. So kommt Reus an den Ball, und den schießt er mit bemerkenswerter Coolness ins rechte Eck (26.).
Die 30. Minute: Jonas Hofmann, selbst einst BVB-Profi, taucht nach einem Doppelpass mit Breel Embolo vor dem Dortmunder Tor auf – und kommt nicht an Kobel vorbei. Zwei Minuten danach bringt Malen den Ball zu Reus, der sofort und perfekt getimt in die Tiefe passt. So läuft Malen ungestört auf das Tor zu und überwindet Keeper Sommer, wenn auch mit ein wenig Glück (32.).
Die 62. Minute: Abermals ist es Hofmann, der ein Gladbach-Tor nur knapp verpasst, diesmal trifft er die Latte. Diesmal dauert es acht Minuten, ehe Dortmund trifft, Reus bedient Marius Wolf, der von halbrechts die Partie entscheidet (70.).
Nun waren die Gladbacher geschlagen. Der BVB aber hielt das Tempo hoch, und weil Reus immer wieder Lücken zwischen den gegnerischen Ketten entdeckte, kam er zu weiteren Chancen.
BVB-Sorgen um Giovanni Reyna
Vor dem 4:0 tauchte Reus bei einem Konter rechts im Strafraum auf und legte quer, der 17 Jahre alte Youssoufa Moukoko vollstreckte cool (74.). Und das fünfte Tor erzielte Reus selbst, diesmal nach Vorlage von Hummels (82.). Den Endstand stellte Emre Can per Elfmeter her (90.+1) – es war das einzige Tor in diesem Bundesliga-Spiel, an dem Reus nicht beteiligt war.
Sorgen machte man sich bei der Borussia unterdessen wegen Giovanni Reyna. Der 19-Jährige musste bereits in der 26. Minute unter Tränen ausgewechselt werden. Reyna sei »ziemlich fertig« gewesen, sagte Trainer Marco Rose nach der Partie. »Man muss damit rechnen, dass seine alte Stelle wieder aufgebrochen ist. Das ist megabitter.«
Reyna hatte in dieser Saison bereits monatelang wegen einer Muskelverletzung aussetzen müssen.