Dortmund verliert gegen Köln Zwei Ecken, eine Überraschung

Kölner Ecke, Dortmunder Niederlage: Wolf (Nummer 31) verlängert, Skhiri (oben rechts) verwandelt
Foto:Uwe Kraft / dpa
Es gibt schlechtere Gegner als Borussia Dortmund, um seinen ersten Saisonsieg zu feiern. Der 1. FC Köln musste dafür bis zum neunten Spieltag warten. Bis zum 2:1 (1:0)-Sieg hatte das Team von Trainer Markus Gisdol offenbar ausreichend Zeit, um Varianten bei Standardsituationen zu trainieren. Das wurde den Dortmundern zum Verhängnis.
Zu zwei Ecken trat Kölns Ondrej Duda im Dortmunder Westfalenstadion an. Jeweils fand er mit seiner scharfen Flanke den Kopf von Marius Wolf am ersten Pfosten. Und jeweils stand Ellyes Skhiri am Ende der Flugkurve, um erst einzuschieben (9. Minute) und dann nach einer Parade von Roman Bürki abzustauben (60.). Nach der mutmaßlich jüngsten Vorbereitung der Bundesliga-Geschichte über Erling Haaland (20 Jahre alt), Youssoufa Moukoko (16) und Giovanni Reyna (17) schob Thorgan Hazard zum Anschlusstreffer ein (74.).
Die dritte Saisonniederlage besiegelte Haaland, der in der fünften Minute der Nachspielzeit frei vor dem leeren Kölner Tor vergab. Dadurch haben die Dortmunder bereits vier Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, weil sowohl Leipzig als auch die Bayern gewannen. Aber lesen Sie selbst.
Wer die Bayern in dieser Saison ärgern möchte, wird die erste Hälfte des Spiels in Stuttgart zur Analyse heranziehen können. Beim 3:1 (2:1)-Sieg des Rekordmeisters waren die Stuttgarter im ersten Durchgang die bessere Mannschaft. Durch Tanguy Coulibaly gingen sie sogar in Führung, nachdem Keeper Manuel Neuer an einer Hereingabe von Silas Wamangituka vorbeirutschte (20.).
Wer die Bayern nicht nur ärgern, sondern auch gegen sie punkten will, muss jedoch auch seine Chancen nutzen. Bevor Kingsley Coman nach einer Umschaltsituation den Ausgleich erzielte (38.), hatte Stuttgart durch Philipp Förster gleich zweimal die Chance, zu erhöhen. Förster legte den Ball erst am Tor vorbei (35.), dann wartete er im direkten Duell mit Manuel Neuer zu lange mit dem Abschluss, ehe er nicht mehr am Torhüter vorbeikam (36.).
Und dann kam auch noch Spielglück hinzu, Schiedsrichter Harm Osmers nahm einen Treffer von Förster zurück, weil Coulibaly Neuer leicht am Arm gezogen hatte (39.). So blieb das Stuttgarter Ärgern zeitlich begrenzt, noch vor dem Pausenpfiff erzielte Robert Lewandowski mit einem Schuss aus 20 Metern die Führung (45.). Douglas Costa sorgte für den Endstand (88.).
Erstmals in der Bundesliga hat Leipzig die ersten fünf Heimspiele gewonnen. Beim 2:1 (2:0) gegen Arminia Bielefeld war es der 18 Jahre alte Lazar Samardžić, der mit einem starken Pass für die Führung sorgte. Seinen Ball in die Schnittstelle legte Angeliño an Torhüter Stefan Ortega vorbei und schob ihn ins Tor (29.). Der Aufsteiger wurde kurz vor der Pause gefährlich, als Ritsu Dōan frei vor Peter Gulácsi vergab (44.).
Die zweite Hälfte war nicht unbedingt das beste Bewerbungsschreiben, das Amos Pieper in seiner jungen Karriere bisher lieferte. Einen zu kurzen Rückpass des U21-Nationalspielers erlief Christopher Nkunku, der zur Vorentscheidung traf (47.). Einen durch Pieper verschuldeten Elfmeter vergab Alexander Sörloth, der am starken Ortega scheiterte (73.). Zwei Minuten später sorgte Fabian Klos mit seinem ersten Bundesligator noch einmal für Spannung (75.), mehr war für die Arminia aber nicht drin.
Den Start in die Samstagskonferenz hatte sich Eintracht Frankfurt beim 3:3 (2:2) bei Union Berlin sicherlich anders vorgestellt. Nach einem Fehler von Keeper Kevin Trapp brachte Robert Andrich die Berliner nach nicht einmal zwei Minuten in Führung. Nach einem Foul von Martin Hinteregger an Taiwo Awoniyi schob Max Kruse nur wenige Minuten später zum Zweiten ein (6.). Dass Frankfurt trotz der katastrophalen Anfangsphase nicht mit leeren Händen die Heimreise antrat, lag vor allem an Daichi Kamada.
Der Spielmacher der Eintracht spielte den Ball zweimal gefühlvoll von der rechten Strafraumkante diagonal in den Strafraum, erst traf André Silva zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (27.), bei der Kopie rund 50 Spielminuten später brachte Bas Dost die Frankfurter in Führung (79.). Zwischenzeitlich hatte Silva nach einem Freistoß zum Ausgleich geköpft (37.). Dass Union wiederum nicht punktlos blieb, hatte Kruse zu verantworten. Einen Pass in den Rückraum nahm er in der 82. Minute direkt, legte den Ball in den rechten Winkel und bewarb sich damit für das Tor des Monats.
Am ersten Spieltag gewann Freiburg, bei diesem einen Sieg bleibt es vorerst. Beim 1:1 (0:0) in Augsburg hatten die Freiburger in einer lange chancenarmen Partie die erste gute Chance durch Lucas Höler (4.). Augsburg blieb lange ungefährlich. Auch nach der Pause hatten beide Torhüter wenig zu tun. Bis Vincenzo Grifo nach einer Flanke von rechts acht Meter vor dem Tor völlig frei einschob (64.). Ähnlich chancenlos war auf der anderen Seite Florian Müller bei dem abgefälschten Schuss von Ruben Vargas (80.).