Klarer Sieger im Bundesliga-Krisenduell Gladbach atmet durch, für Hertha wird die Lage bedrohlich

Gladbachs Alassane Pléa und Marcus Thuram
Foto:Frederic Scheidemann / Getty Images
Borussia Mönchengladbach ist ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gelungen. Die Gladbacher gewannen das Duell der Krisenklubs gegen Hertha BSC 2:0 (1:0). Für die Treffer sorgten Alassane Pléa per Strafstoß nach Videobeweis (24. Minute) sowie Matthias Ginter (59.).
Durch den Erfolg hat die Borussia (30 Punkte) nun sieben Punkte Vorsprung auf den VfB Stuttgart auf dem Relegationsrang. Für die Berliner hingegen ist die Lage ernst, mit 23 Punkten liegen sie auf dem vorletzten Platz.
Berlins Bilanz der vergangenen Wochen liest sich fürchterlich. Seit nun zehn Pflichtspielen ist das Team von Trainer Tayfun Korkut ohne Sieg, zuletzt verlor es fünfmal am Stück, Torverhältnis dabei: 3:17.
Wie wichtig ein Erfolg in Mönchengladbach gewesen wäre, deutet diese Zahl an: Auch die Borussia hatte zuletzt nur einen Sieg aus sieben Partien geholt, das Duell der beiden Teams hatte also das Zeug zum Symbolsieg.
Gemessen daran verlief die Partie überraschend einseitig.
Gladbach war deutlich stärker als überwiegend tief verteidigende Berliner, und die Gastgeber waren auch das einzige Team, das sich Chancen erspielte.
Aus der Kabine kam Hertha BSC eindeutig verbessert
Breel Embolo schoss den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten (9.), Marcus Thuram über das Tor, nachdem er sich zuvor durch die Berliner Defensive gedribbelt hatte (14.), und wenig später traf Pléa per Foulelfmeter, nachdem zuvor Marc Oliver Kempf Thuram gefoult hatte (24.). Kurz vor der Halbzeit kam erneut Thuram gleich zweimal nicht an Torwart Marcel Lotka vorbei (43./45.+1).
Zur Pause lautete das Torschussverhältnis 9:1.
Immerhin: Aus der Kabine kamen die Gäste eindeutig verbessert. Die erste echte Berliner Chance gab es dann auch in der 54. Minute. Nach einer Ecke köpfte Kempf den Ball aufs Tor, Keeper Yann Sommer lenkte ihn über die Latte.
Aber gefährlicher blieben die Borussen. Pléa wurde geblockt (47.), Joe Scally scheiterte an Torwart Lotka (59.), und bei der darauffolgenden Ecke war es Ginter, der den Berliner Keeper überwand. Aus kaum sechs Metern kam der Nationalspieler überraschend ungestört zum Kopfball.
Der Treffer beraubte die Berliner ihres Schwungs, es dauerte bis zur 77. Minute, ehe sie wieder zu einer Gelegenheit kamen, der eingewechselte Jurgen Ekkelenkamp schlenzte den Ball an die Latte. Mehr gelang den Gästen nicht.
Die Partie galt im Vorfeld als mögliches Endspiel für die beiden Trainer, Adi Hütter bei der Borussia, Korkut bei Hertha BSC.
»Der Trainer weiß, dass wir am Wochenende punkten müssen«, hatte Herthas Sportchef Fredi Bobic vor dem Spiel über Korkut gesagt, und kurz vor dem Anpfiff ergänzte er bei Sky, dass es ihm auch auf die Spielweise der Mannschaft ankäme.
Zumindest das mit dem Punkten ging gründlich schief.