Fußball-Bundesliga
Wolfsburg erst mit Glück, dann elegant – und plötzlich Dritter
Der VfL Wolfsburg braucht keine Fans, um seine Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Gegen zuletzt starke Freiburger ist das einmal mehr deutlich geworden, obwohl der Videoschiedsrichter ein folgenreiches Foul übersah.
Der VfL Wolfsburg bleibt nach dem 3:0 (2:0)– Sieg gegen den zuvor formstarken SC Freiburg in dieser Bundesliga-Saison zu Hause weiter ungeschlagen. Dank der Tore von John Anthony Brooks (21. Spielminute), Wout Weghorst (39.) und Yannick Gerhardt (85.) überholte das Team von Oliver Glasner Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt in der Tabelle und ist nun Dritter.
In den vergangenen drei Spielen geriet Freiburg bereits in den ersten sieben Spielminuten in Rückstand, in Wolfsburg störte die Mannschaft von Christian Streich mit hohem Pressing am gegnerischen Strafraum, ließ kaum Chancen zu. Wolfsburg versuchte es mit langen Bällen, um das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Torschüsse blieben aus – ein Standard brachte dem VfL aber dennoch die Führung.
Nach einer Ecke blockte Freiburgs Manuel Gulde einen Kopfball genau vor die Füße von VfL-Verteidiger Brooks, der mit links ins rechte Eck traf (21.). Keven Schlotterbeck war zuvor zu Boden gegangen. Der Videoschiedsrichter überprüfte die Szene mehrere Minuten, konnte aber kein Vergehen ausmachen. In einer späteren Wiederholung war jedoch zu sehen, dass ein Tritt auf Schlotterbecks Fuß und damit ein Foulspiel vorlag.
Freiburg war gerade dabei, sich mehr und mehr in die Wolfsburger Hälfte zu spielen, als diese die Hoffnung der Freiburger auf einen Treffer mit einem starken Angriff zunichtemachten: Riedle Baku behauptete im Mittelfeld den Ball und leitete zu Renato Steffen weiter, der wiederum den Blick für den halblinks in den Strafraum startenden Weghorst hatte. Der VfL-Angreifer schirmte den Ball gegen Schlotterbeck ab und vollendete sehenswert mit dem rechten Außenrist akkurat neben den rechten Pfosten (39.)
Aluminium hier, Aluminium da
Die zwei Gegentreffer täuschten ein wenig hinweg über die disziplinierte Herangehensweise der Freiburger, die sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte fortsetzte. Baptiste Santamaria setzte einen Kopfball auf die Latte des VfL; wenig später verfehlte sein Fernschuss den linken Pfosten nur knapp.
Freiburgs Trainer Christian Streich prophezeite vor der Partie ein körperbetontes Spiel, das wurde es auch zunehmend, wenngleich die Wolfsburger spielerisch alles unter Kontrolle hatten. Eine Hereingabe von Xaver Schlager verlängerte Weghort per Kopf auf Steffen, der ins Tor traf. Doch sofort war klar: Weghorst stand zuvor im Abseits.
Die mögliche Entscheidung verhinderte Freiburgs Torwart Florian Müller mit einer starken Parade. Weghorst war von Gerhardt freigespielt worden und kam aus kurzer Distanz am zweiten Pfosten völlig frei zum Abschluss. Die Partie schien entschieden, und dennoch legte der VfL Wolfsburg noch einmal nach. Der Treffer entstand nach einem Einwurf der Freiburger – Gerhardt musste die flache Hereingabe von Baku nur noch ins verwaiste Tor einschieben (85.).