Fußball-Bundesliga Mehr als 80 Minuten in Unterzahl – FC Bayern patzt in Gladbach

Ein früher Platzverweis für Dayot Upamecano hat die zweite Niederlage des FC Bayern in dieser Saison eingeleitet. Der SC Freiburg rückt bis auf drei Punkte an die Münchner heran, auch der VfB Stuttgart und RB Leipzig siegen.
Intensives Spiel in Mönchengladbach

Intensives Spiel in Mönchengladbach

Foto: INA FASSBENDER / AFP

Der FC Bayern München hat 2:3 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach verloren und kann am Sonntag von Union Berlin als Tabellenführer abgelöst werden. Siege gab es für den VfB Stuttgart (3:0 gegen den 1. FC Köln), den SC Freiburg (2:0 beim VfL Bochum) und RB Leipzig (3:0 in Wolfsburg). Bereits gestern hatte der FC Augsburg 1:0 (0:0) gegen die TSG Hoffenheim gewonnen.

Gleich fünf Änderungen nahm Bayerntrainer Julian Nagelsmann nach dem 1:0-Sieg bei Paris Saint-Germain vor. So gab Winterzugang Daley Blind ebenso wie Ryan Gravenberch sein Debüt in der Startelf, Jamal Musiala, Leroy Sané und Matthijs de Ligt rückten auf die Bank. Nach kurzer Zeit musste Nagelsmann erneut umstellen: Dayot Upamecano hatte als letzter Abwehrspieler Alassane Pléa zu Fall gebracht – Rot (8. Minute).

Und noch bevor die Münchner João Cancelo einwechseln konnten, hatte Lars Stindl schon mit einem Schuss aus 18 Metern Gladbach in Führung gebracht (13.). Der VfL vergab weitere gute Gelegenheiten, aber in Unterzahl glichen die Münchner nach feiner Vorarbeit von Alphonso Davies durch Eric Maxim Choupo-Moting aus (35.). Die Bayern waren nun trotz eines Mannes weniger gut im Spiel, aber Gladbach erzielte nach einem Ballverlust der Münchner durch Jonas Hofmann (55.) das 2:1, Ramy Bensebaini traf kurz darauf die Latte (57.). Der eingewechselte Marcus Thuram sorgte für die Entscheidung (84.), Mathys Tel konnte nur noch verkürzen (90.+3).

Borussia Mönchengladbach bleibt damit auch im fünften Pflichtspiel in Folge gegen den FC Bayern ungeschlagen.

Fünf Heimspiele in Folge hatte der VfL Bochum zuletzt unter dem neuen Trainer Thomas Letsch gewonnen. Sein Gegenüber Christian Streich durfte sein 340. Bundesligaspiel wieder in seiner Coachingzone verbringen, nachdem er vergangene Woche noch gesperrt zusehen musste. Beide bekamen ein intensives Duell auf Augenhöhe zu sehen, in dem Chancen zunächst ein rares Gut waren. Ein Standard brachte das erste Tor: Eine Freiburger Ecke floh hoch und weit durch den Bochumer Strafraum und am zweiten Pfosten schloss Michael Gregoritsch wuchtig ab (39.). Es war das achte Saisontor des Österreichers.

Bochum arbeitete sich in das Spiel hinein, aber Freiburg blieb vorne eiskalt: Die dritte Gelegenheit der Gäste nutzte Lucas Höler per Kopf zum zweiten Treffer (51.). Bochums Anthony Losilla sah nach einem groben Foulspiel die Rote Karte (63.). Freiburg verteidigt durch den Sieg Platz vier, der VfL muss am Sonntag auf einen Sieg des BVB gegen Hertha BSC hoffen, um nicht auf einen direkten Abstiegsrang zurückzufallen.

Der zwischenzeitliche Aufwärtstrend der Wolfsburger ist nach dem vierten sieglosen Ligaspiel in Folge endgültig vorbei. Leipzig bleibt nach der Bayern-Pleite als Fünfter im Titelkampf dabei und hat derzeit vier Punkte Rückstand auf den FC Bayern. Mit dem 0:1-Halbzeitrückstand gegen Leipzig war der VfL noch gut bedient. RB erspielte sich mehrere aussichtsreiche Chancen, doch bis zur Pause war nur ein Schuss von Emil Forsberg erfolgreich. Der Schwede hatte aus der Distanz abgezogen und den Ball platziert ins rechte Toreck geschossen (14.).

Auch defensiv präsentierte sich Leipzig vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City am Mittwoch in guter Verfassung und ließ kaum Chancen zu. Nach mehrwöchiger Verletzungspause kehrte Leipzigs Topstar Christopher Nkunku in der 68. Minute zurück auf den Platz. Der eingewechselte Franzose hatte zehn Minuten vor Schluss die große Chance zum 2:0, doch er schoss über das Tor. Konrad Laimer machte es fünf Minuten später besser und sorgte für die Entscheidung. In der Nachspielzeit ließ Dominik Szoboszlai nach einer feinen Einzelaktion das letzte Leipziger Tor folgen.

Der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart hat im sechsten Ligaspiel unter Trainer Bruno Labbadia erstmals gewonnen und einen kleinen Befreiungsschlag gelandet. In der Tabelle springt der VfB vorerst auf Platz 14, Hertha BSC könnte am Sonntag wieder vorbeiziehen. Köln steckt nach der Niederlage im Mittelfeld der Liga fest. Den Stuttgarter Führungstreffer erzielte Gil Dias, der nach einer Hereingabe von Genki Haraguchi im Strafraum zu viel Platz und Zeit für seinen Schuss hatte (9.).

Die Kölner mussten nun das Spiel gestalten und kamen damit gegen konternde Stuttgarter nicht zurecht. Beinahe hätte Silas Katompa Mvumpa bei einer Umschaltsituation in der 26. Minute auf 2:0 erhöht. Sein Schuss ging jedoch links vorbei. Auch in der 53. Minute ging es über mehrere Stationen schnell nach vorne, doch diesmal verpasste Haraguchi aus kurzer Distanz die mögliche Vorentscheidung. In der 59. Minute war es dann Borna Sosa, der den starken Auftritt des VfB mit einem perfekten Freistoß in den rechten Torwinkel krönte. Der 22 Jahre alte Tanguy Coulibaly erinnerte mit seinem Tor zum 3:0 endgültig daran, wie viel Potenzial im Stuttgarter Team steckt.

mfu/jan
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