Fußball-Bundesliga HSV-Sportdirektor will Relegation abschaffen

Sie kann "extrem bitter" sein: Hamburgs Sportdirektor Jens Todt hat den verpassten Aufstieg mit dem Ex-Klub Karlsruhe nicht vergessen - und sich gegen die Relegation ausgesprochen. Obwohl der HSV erneut profitieren könnte.
Jens Todt (li. und HSV-Trainer Markus Gisdol (re.)

Jens Todt (li. und HSV-Trainer Markus Gisdol (re.)

Foto: Stuart Franklin/ Bongarts/Getty Images

HSV-Sportdirektor Jens Todt ist gegen die Relegation. "Natürlich ist die Relegation für die Fans eine spannende Sache. Aber ich bin generell dafür, sie abzuschaffen", sagte der 47-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Die Relegation findet in Hin- und Rückspiel zwischen dem Drittletzten der Bundesliga, aktuell ist das der Hamburger SV, und dem Tabellendritten der zweiten Liga statt. Seit der Wiedereinführung in der Saison 2008/2009 setzte sich der Bundesligist in sechs von acht Duellen durch.

Im Jahr 2015 war Todt als Manager des Zweitligisten Karlsruher SC knapp an seinem derzeitigen Verein Hamburger SV gescheitert, dem in dieser Saison im Kampf um den Ligaverbleib bereits die dritte Relegation innerhalb der vergangenen vier Jahre droht. Sollte die Relegation abgeschafft werden, gäbe es wieder drei direkte Absteiger.

"Wenn man als Zweitligist eine richtig gute Saison spielt und dann so knapp scheitert, ist das extrem bitter", sagte Todt. Der KSC hatte vor zwei Jahren nach einem 1:1 in Hamburg im Rückspiel bis in die Nachspielzeit 1:0 geführt, ehe ein Freistoß den HSV in die Verlängerung rettete. Dort sorgte Nicolai Müller mit dem späten 2:1 für den erneuten Klassenverbleib der noch nie abgestiegenen Hamburger.

Bereits damals hatte sich Todt mit deutlichen Worten gegen die K.o.-Duelle ausgesprochen. "Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte", sagte der heutige HSV-Sportdirektor seinerzeit.

Für Todts früheren Klub Karlsruhe lief es seither schlecht: Zwei Spieltage vor Saisonende steht die Mannschaft als Zweitliga-Absteiger fest und muss im kommenden Spieljahr in der dritten Liga antreten.

Der HSV steht als 16. vier Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz und muss in den letzten beiden Saisonspielen auswärts beim FC Schalke und im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg antreten.

jan/dpa
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