Eintracht dreht Auswärtsspiel in Bremen Götze leitet mit seinem Treffer den ersten Frankfurter Saisonsieg ein

Mario Götze traf erstmals seit Ende 2019 in der Bundesliga
Foto: Carmen Jaspersen / dpaEintracht Frankfurt hat ein unterhaltsames Fußballspiel in Bremen 4:3 (3:2) gewonnen und den ersten Sieg in der laufenden Bundesliga-Saison gefeiert. Mario Götze brachte den Europa-League-Sieger früh in Führung (2. Minute), ehe Werder die Partie durch Anthony Jung (14.) und Leonardo Bittencourt (17.) kurzzeitig drehte. Dann aber begann die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner einen Sturmlauf, den Randal Kolo Muani (32.), Jesper Lindstrøm (39.) und Djibril Sow (48.) zu einem Auswärtssieg veredelten. Niclas Füllkrug gelang per Foulelfmeter nur noch der Anschlusstreffer (90.+2).
Zuletzt hatte Werder nicht nur wie beim 3:2-Erfolg in Dortmund mit späten Toren, sondern auch mit großer Aktivität zu Spielbeginn geglänzt. Diesmal aber wurden die Bremer kalt erwischt: Kolo Muani bewies gegen eine schlecht sortierte Abwehr erst seine Dribbelstärke, dann sein Auge für den mitgelaufenen Götze im Rückraum. Aus etwa 16 Metern traf der Ex-Nationalspieler mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit Ende 2019 (damals noch für den BVB) zur Führung (2.).
Mit etwas Glück fand Werder zurück ins Spiel. Im Anschluss an einen Eckball spielte Bittencourt einen zunächst harmlosen Ball in den Strafraum, Evan Ndicka aber produzierte einen Querschläger, der Jung vor die Füße fiel. Mit einem trockenen Abschluss besorgte der Bremer Linksverteidiger den Ausgleich (14.).
Bittencourt trifft und muss raus
Anschließend sollte Bittencourt selbst im Fokus stehen, und das gleich zweimal. Zunächst, weil der nur 1,71 Meter große Mittelfeldspieler einen Freistoß von Marvin Ducksch zu seinem bereits zweiten Kopfballtor der laufenden Saison nutzte, als Bogenlampe senkte sich der Ball über Eintracht-Keeper Kevin Trapp ins Tor (17.). Dann war das Spiel für Bittencourt vorzeitig beendet: In einem Zweikampf verletzte sich der Mittelfeldspieler, Romano Schmid rückte an seiner Stelle ins zentrale Werder-Mittelfeld.

Nach dem Treffer, vor der Verletzung: Hier hatte Leonardo Bittencourt noch gut lachen
Foto: IMAGO/osnapix / Hirnschal / IMAGO/osnapixWerder hatte mit Frankfurts Offensive viel zu tun, allen voran mit Kolo Muani: Vor einem vermeintlichen Ausgleichstor Daichi Kamadas hatte der im Sommer ablösefrei aus Nantes verpflichtete Angreifer noch im Abseits gestanden (19.), danach zeigte er seine Klasse. Nach einem Fehlpass von Werder-Kapitän Marco Friedl schaltete Frankfurt schnell um, Kolo Muani ging gegen drei Werder-Verteidiger erfolgreich ins Dribbling und überwand Jiri Pavlenka zum Ausgleich (32.).
Frankfurt war nun die bessere Mannschaft, vor allem, weil Werder sich nach Ballverlusten zu oft überrumpeln ließ. So fiel auch das 3:2 für die Eintracht auf eine ähnliche Weise, diesmal war Lindstrøm im Konter nicht zu halten und chippte den Ball über Pavlenka ins Tor (39.).
Nach der Pause setzte sich der Frankfurter Wirbel fort. Kolo Muani brachte den Ball ins Zentrum zu Kamada, der sich mit dem Rücken zum Tor stark behauptete und auf den nachgerückten Sow ablegte. Der Schweizer schloss den hervorragend gespielten Angriff mit dem ersten Kontakt zum vierten Frankfurter Treffer ab (48.).
Wieder eine Schlussoffensive, aber kein Burke-Treffer
Werder hatte zwar weiter Probleme mit dem Frankfurter Pressing, setzte vereinzelt aber noch immer offensive Akzente. Jens Stage sorgte mit einem Kopfball für Gefahr (56.), zog dafür aber den Unmut seines noch besser postierten Kollegen Niclas Füllkrug auf sich.
In der Schlussphase stellte Ole Werner seine Bremer durch Einwechslungen offensiver ein, Chancen durch Lee Buchanan (71.) und Mitchell Weiser (75.) waren die Folge. Oliver Burke, gegen Dortmund und Stuttgart jeweils in der Nachspielzeit erfolgreich, kam in der 77. Spielminute in die Partie. Diesmal hatte der Schotte keine große Szene mehr, trotzdem gelang Werder noch der Anschluss: Ndicka hatte Ducksch im Strafraum am Fuß getroffen, Füllkrugs verwandelter Foulelfmeter blieb aber Ergebniskosmetik (90.+2).