RB-Chef über Kooperation mit Paderborn
Leipzig hat "die klarste DNA in der Bundesliga"
Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff kann die Kritik an der Zusammenarbeit mit dem SC Paderborn nicht nachvollziehen. Diese sei rein sportlicher Natur, Personalien seien nicht in Aussicht gestellt worden.
RB-Leipzig-Geschäftsführer will niemanden zwingen, in das Leipziger Stadion zu kommen.
Foto: Sebastian Willnow/DPA
Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, Oliver Mintzlaff, hat Unverständnis über Kritik an der geplanten Kooperation mit dem Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn geäußert. Den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wies Mintzlaff in einem Interview mit dem "Sportbuzzer" als "haltlos" zurück. "Wir haben die klarste DNA in der Bundesliga", sagte er. "Wenn es einzelne Gruppierungen gibt, die sich bei uns gequält fühlen, dann sollen diese doch bitte daheimbleiben. Wir haben eine riesige Fan-Basis, zwingen niemanden, in unser Stadion zu kommen."
"Es gibt weder wirtschaftliche Interessen noch Absprachen mit Paderborn", sagte Mintzlaff. "Die Kooperation ist rein sportlicher und inhaltlicher Natur, im Sinne eines Austausches von Expertise, vor allem im Bereich Spieler- und Traineraus- und Fortbildung." Auch die Leipziger hätten sich nach ihrem Aufstieg bei anderen Klubs wie Leverkusen, Hoffenheim oder Bayern München über "bestimmte Prozesse" informiert, sagte Mintzlaff.
Wettbewerb sei gewährleistet.
Die Zusammenarbeit der beiden Klubs hatte kritische Reaktionen ausgelöst. Paderborns aktive Fanszene hatte sogar einen Boykott angedroht, ehe man sich als "Marketinginstrument für ein Brauseprodukt" hergebe.
In dem Interview bestritt Mintzlaff, dass die Leipziger das Thema unterschätzt hätten. Die Kooperation sei größer gemacht worden als sie wirklich ist, sagte der RB-Geschäftsführer. "Paderborn hatte sich gewünscht, dass wir es auf unserer Pressekonferenz kommunizieren - das habe ich getan." Es gebe keine konkret in Aussicht gestellte Leihe oder sonstige Personalie. Zudem sei die Kooperation von der Deutschen Fußball-Liga DFL überprüft worden, sagte Mintzlaff. Der Wettbewerb zwischen beiden Klubs sei gewährleistet.
Die Kooperation folgte auf die Bekanntgabe des Wechsels von Paderborns Manager Markus Krösche zu den Leipzigern. Krösche war zuvor mit Unterbrechung seit 2001 für Paderborn aktiv und hatte wie Mintzlaff ebenfalls mit Verwunderung auf die Kritik reagiert. Er räumte ein, dass man mit der negativen Dynamik nicht gerechnet habe.