Fußball-Bundesliga Leipzig klettert zunächst an die Tabellenspitze, die Verfolger patzen

Christopher Nkunku schießt Leipzig an die Spitze
Foto: RALPH ORLOWSKI / AFPRB Leipzig ist zumindest für ein paar Stunden der neue Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Am Nachmittag setzte sich das Team von Julian Nagelsmann in Freiburg durch und verdrängte bis zum Abend Bayern München von Platz eins. Der VfL Wolfsburg als bisheriger Dritter verlor in Hoffenheim den Anschluss an die beiden Besten der Tabelle.
Der sechste Sieg in Folge hat RB Leipzig vorerst die Tabellenführung beschert. Nach dem 3:0 (1:0)-Erfolg beim SC Freiburg überholt das Team die Bayern, die allerdings am Abend mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund wieder an die Spitze zurückkehren können.
Die Leipziger traten in Freiburg von Anfang an dominant auf, die Gastgeber hatten dagegen kaum Offensivaktionen aufzuweisen. Dennoch brauchte RB einen Fehler der Freiburger, um zur Führung zu kommen. SC-Torwart Florian Müller spielte einen Ball ohne jeden Druck in die Mitte nach vorn, die Gäste brachten den Ball sofort wieder in den Strafraum zurück, wo Yussuf Poulsen völlig frei stand und seinen Nebenmann Christopher Nkunku bediente, der nur noch ins Tor einschieben musste.
Nach dem Wechsel wurde Freiburg zwar mutiger, blieb aber so harmlos wie zuvor. Das Tor machte denn auch wieder RB Leipzig, Kevin Kampl passte intelligent in den Strafraum auf Nkunku, der sah seinen Stürmerkollegen Alexander Sörloth frei stehen, der Rest war Formsache.
Den Schlusspunkt setzte zehn Minuten vor dem Ende Emil Forsberg, der eine Vorlage von Sörloth lässig von der Strafraumgrenze vollendete.
Vor Wochen wäre diese Partie noch ein echtes Spitzenspiel gewesen, nun sind aber sowohl Borussia Mönchengladbach als auch Bayer Leverkusen in Gefahr, ins Mittelmaß abzusinken. Mit dem 1:0 (0:0)-Sieg der Leverkusener geht die Niederlagenserie der Borussia weiter, Bayer kann dagegen wieder auf die Champions-League-Plätze hoffen.
Beiden Teams merkte man zwar nicht unbedingt die Krisensituation an, dennoch entwickelte sich eine eher zähe Partie. Leverkusen hatte mehr vom Spiel, kam mehrfach gefährlich über die Flügel, Torchancen blieben aber auch für sie Mangelware.
Nach der Pause erhöhten die Gastgeber den Druck, drängten die Leverkusener in ihre eigene Hälfte zurück und freuten sich nach einer guten Stunde über einen Elfmeterpfiff. Dem Foul an Marcus Thuram war allerdings zuvor eine Abseitsstellung vorausgegangen, die Entscheidung wurde nach Videobeweis zurückgenommen.
Auf der Gegenseite schlugen die Leverkusener zu. Patrik Schick schloss in der 77. Minute einen Konter zum Nackenschlag für die Gladbacher ab. Seit Marco Rose seinen Abschied vom Verein angekündigt hatte, hat es fünf Pflichtspiele gegeben, alle fünf hat Borussia verloren.
Nach 673 Minuten ohne Gegentor hat Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels mal wieder hinter sich greifen müssen. Bereits in der achten Minute beendete Christoph Baumgartner mit einem Rechtsschuss unter die Querlatte die Jagd des VfL-Keepers auf die 884-Minuten-Bestmarke von Timo Hildebrand. Casteels hatte in der Liga zuletzt Mitte Januar einen Gegentreffer kassiert.
Sein Gegenüber Oliver Baumann hatte in der 23. Minute Grund zum Ärgern, als er gegen den frei auf ihn zulaufenden Wout Weghorst chancenlos war – Weghorst traf zum 15. Mal in dieser Spielzeit. Mit Saisontreffer Nummer 14 brachte Andrej Kramaric die Gastgeber in einer kurzweiligen Partie kurz vor der Pause wieder in Führung. Die größte Chance auf den Ausgleich vergab Weghorst in der 61. Minute, als er einen Kopfball aus wenigen Metern übers Tor setzte. Paulo Otávio sah in der Schlussminute nach einer üblen Grätsche noch Rot bei Wolfsburg.
Hoffenheim hat den Abwärtstrend gestoppt, Wolfsburg muss nach dem Pokalaus unter der Woche in Leipzig den zweiten Rückschlag innerhalb weniger Tage hinnehmen.
Erstmals seit der Rückkehr von Luka Jovic nach Frankfurt startete die Eintracht mit dem Serben an der Seite von Toptorschütze André Silva in eine Bundesligapartie. Von den beiden Angreifern war in einer umkämpften und chancenarmen Partie zunächst kaum etwas zu sehen, erst kurz vor der Pause prüfte Silva erstmals VfB-Torhüter Gregor Kobel mit einem Volleyschuss aus der Drehung, der allerdings zu mittig geriet. Jovic verhinderte mit der Hacke den Führungstreffer seines Teams – im Vorlauf des vermeintlichen 1:0 durch Filip Kostic stand er mit dieser knapp im Abseits.
Treffer, die zählten, fielen dann doch noch: Erst nutzte Sasa Kalajdzic eine feine Vorarbeit von Marc Oliver Kempf zum 1:0 für die Gäste, doch schon fast im Gegenzug schlug die Eintracht durch einen Linksschuss von Kostic zurück.
Die Eintracht bleibt nach dem Remis auf einem Champions-League-Rang, der VfB hat es versäumt, näher an die europäischen Ränge heranzurücken.
Es wurde der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf für die Berliner. Nach neun sieglosen Spielen in Folge, darunter vier unter dem neuen Trainer Pál Dárdai, konnte die Hertha mit dem 2:1 gegen den FC Augsburg wieder gewinnen. Die Gäste kamen mit dem Rückenwind des Auswärtssieges in Mainz ins Olympiastadion und münzten diesen direkt in Zählbares um: Nach 109 Sekunden traf die Gladbacher Leihgabe László Benes aus halblinker Position zum Führungstreffer. Florian Niederlechner traf in der 38. Minute den Pfosten statt zum 2:0.
Der etwas überraschende Ausgleich fiel nach gut einer Stunde, als Krzysztof Piatek eine Flanke von Valdimir Darida mustergültig per Kopf verwertete. Die Entscheidung in der 89. Minute: Dodi Lukébakio verwandelte einen Foulelfmeter sicher.