Sie gingen punktgleich ins Duell, kaum ein Konkurrent hatte gewonnen: Die Gelegenheit, im Kampf um den Klassenerhalt einen Satz nach vorn zu machen, war da – genutzt hat sie die TSG. Und wie.
Die TSG Hoffenheim hat zum Abschluss des 22. Spieltags in der Fußball-Bundesliga einen deutlichen Heimsieg gefeiert. Gegen Werder Bremen gewann das Team von Trainer Sebastian Hoeneß 4:0 (2:0) und verschaffte sich damit ein Polster von acht Punkten auf den Relegationsrang. Bremen, vor der Partie punktgleich mit der TSG, ist Zwölfter und hat fünf Punkte Vorsprung auf Platz 16. Dort steht derzeit Bielefeld, und gegen jene Arminia tritt Werder am 10. März in einem Nachholspiel an.
Mitten hinein in eine Hälfte, die man wohlwollend als »chancenarm« bezeichnen könnte, traf Hoffenheims Ihlas Bebou zum 1:0, und dieser Treffer fiel überraschend einfach. Diadié Samassékou wurde im Mittelfeld nicht gestört, spielte den Ball in die Tiefe und fand so den durchgestarteten Stürmer, der frei vor Bremens Jiri Pavlenka überlegt abschloss (26. Minute). Auch der zweite Treffer erschien verblüffend simpel, Christoph Baumgartner sprang der Ball vor die Füße, dann sprintete er zwischen Bremens Ömer Toprak und Marco Friedl hindurchlief und überwand Pavlenka (44.).
Zwei Schüsse in 90 Minuten, mehr brachte Bremen nicht zustande
Kurz nach der Pause entschied Munas Dabbur mit Treffer Nummer drei die Partie (49.), und später feierte Georginio Rutter ein besonderes Tor: Der 18-Jährige, in der abgelaufenen Transferperiode von Stade Rennes nach Hoffenheim gewechselt, erzielte bei seinem Bundesligadebüt prompt seinen ersten Treffer. Dafür benötigte der Franzose nur wenige Minuten: In der 87. Minute wurde er eingewechselt, in Minute 90.+1 sorgte er für den Endstand.
Hoffenheim, unter der Woche in der Europa League gegen Molde (3:3) im Einsatz und gegen Bremen ohne zahlreiche verletzte und gesperrte Spieler angetreten, geriet kaum in Gefahr. Ein Kopfballaufsetzer von Toprak nach einer Ecke (18.), mehr brachte Werder offensiv nicht zustande. Ein Schuss von Milot Rashica wurde noch geblockt, und so lautete Werders Angriffsbilanz nach 90 Minuten: zwei Schüsse abgegeben, einer davon kam aufs Tor. Immerhin: Der lange verletzte Mittelstürmer Niclas Füllkrug feierte als Einwechselspieler sein Comeback.
Für eine gefährliche Offensive ist Werder in dieser Saison ohnehin nicht bekannt, eher für eine kompakte Verteidigung. Dass diese gegen Hoffenheim so löchrig wirkte, erstaunte. Mit 30 Gegentoren haben die Bremer aber noch immer eine bessere Bilanz als Bayern München (31 Gegentreffer nach 22 Spielen).