Erfolg bei Werder Bremen
Stuttgart siegt im Duell der lange Sieglosen
Fünf Spiele war Stuttgart ohne Sieg, Werder sogar länger. Zumindest eine Serie ist nun gerissen. Die Szene des Spiels resultierte aus einem Bremer Missverständnis – und dem aufreizenden Zögern von Silas Wamangituka.
Tohuwabohu im Bremer Strafraum: Stuttgarts Innenverteidiger Konstantinos Mavropanos will einköpfen, Werders Stürmer Josh Sargent klären
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Der VfB Stuttgart hat erstmals nach fünf Spielen wieder gewonnen. Beim 2:1 (1:0)-Sieg bei Werder Bremen erzielte Silas Wamangituka per Strafstoß erst die Führung (31. Minute), dann die Vorentscheidung (90.+1). Davie Selke gelang der Anschlusstreffer (90.+3).
Beide Teams hatten vor der Partie mit Negativserien zu kämpfen gehabt. Werder hatte zuletzt am dritten Spieltag gewonnen, Stuttgart am fünften Spieltag. Dem Spiel merkte man dies zunächst nicht an, beide Mannschaften agierten in der ersten Hälfte offensiv.
Der etwas bessere Start gelang Werder. Nach Vorarbeit von Josh Sargent kam Yuya Osako frei vor Stuttgarts Tor zum Abschluss, legte den Ball von der Strafraumgrenze jedoch deutlich drüber (5. Minute). Dann übernahm Stuttgart die Spielkontrolle, Werder-Torwart Jiri Pavlenka musste erst gegen Wamangituka parieren (13.), dann gegen Borna Sosa (14.).
So hatte sich die Führung der Gäste angedeutet, auch wenn es dafür einen Strafstoß brauchte: Bei einer Stuttgarter Umschaltsituation zeigte sich die Bremer Defensive zu passiv, ohne Gegenwehr zog Tanguy Coulibaly vom linken Flügel ins Zentrum. Der angespielte Wataru Endo wurde im Sechzehner dann ungestüm von Tahith Chong gefoult; Wamangituka verwandelte (31.).
Im zweiten Durchgang erhöhte Werder das Risiko, mit Selke und Nick Woltemade kamen zwei hochgewachsene Offensivspieler. Die besseren Chancen hatte aber weiterhin Stuttgart: Wamangituka verpasste aus spitzem Winkel (74.), Pavlenka parierte einen Distanzschuss des eingewechselten Philipp Förster (77.).
In der Nachspielzeit erzielte Wamangituka nach einem Missverständnis zwischen Pavlenka und Ömer Toprak die Entscheidung (90.+1): Bremens Abwehrboss und Torwart waren sich uneins, wer zum Ball gehen sollte, und der Stuttgarter wurde zum Nutznießer. Er schnappte sich den Ball, lief damit in Richtung Tor – und stoppte ab. Während Toprak und Pavlenka darüber zu diskutieren schienen, wer nun den Fehler begangen hatte, wartete Wamangituka vor dem leeren Tor mit dem Ball am Fuß. Erst als Pavlenka das bemerkt hatte und angelaufen kam, schoss er den Ball über die Linie.
Selke knöpfte sich Wamangituka daraufhin vor, beide Spieler wurden für ihr Verhalten verwarnt. Nur wenig später köpfte Selke auf der anderen Seite zwar noch den Anschlusstreffer für die Bremer (90.+3). Eine weitere Torchance ergab sich danach aber nicht.
In der Tabelle ist Werder nun Zwölfter (elf Punkte), Stuttgart (14) verbesserte sich auf Rang acht.