Polizei-Einsätze bei Fußballspielen DFL-Chef Seifert kritisiert Bremer Senat scharf

DFL-Chef Seifert: "Zutiefst unaufrichtig"
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpaHamburg - Im Streit um die Kosten von Polizeieinsätzen bei Spielen von Werder Bremen zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und dem Bremer Senat verschärft sich der Ton. Die Regierung der Hansestadt hatte vor Kurzem beschlossen, dass sich die Vereine an den Kosten für die Beamten beteiligen sollen. Dagegen wehrt sich der Zusammenschluss der Profiklubs nun vehement - und kritisiert den Senat scharf.
"Die Art und Weise, wie in Bremen teilweise argumentiert wird, ist zutiefst unaufrichtig. Wir glauben, dass mit diesem Ansatz eine Blankovollmacht zur Sanierung des Bremer Haushalts auf Kosten der Bundesliga und anderer ausgestellt wird", sagte DFL-Chef Christian Seifert der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dagegen sei es der richtige Weg, Polizeieinsätze zu reduzieren, wie es ein Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen vorsehe, und nicht, sie den Klubs in Rechnung zu stellen. "Der Bremer Vorschlag setzt nicht dabei an, die Krawalle abzuschaffen, sondern mit ihnen Geld zu verdienen", sagte Seifert.
Im Zuge dieser Auseinandersetzung verweist Seifert auf einen Zehn-Punkte-Plan zur Sicherheit in Stadien, den die Vereine 2010 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den Innenministern der Länder aufgestellt haben. Dieser werde seither immer weiter optimiert, um über eine Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen "gar nicht erst diskutieren zu müssen", so Seifert: "Noch im Mai 2014 wurde uns bescheinigt, dass wir die Punkte bisher konsequent umsetzen und alles auf einem guten Weg ist. Und dann kommt der Bremer Vorstoß - ohne Rücksicht auf Vereinbarungen und bundesweite Auswirkungen."
Ähnliche scharfe Töne hatte Liga-Präsident Reinhard Rauball angeschlagen. "Notfalls gehen wir bis vor das Bundesverfassungsgericht", kündigte der Jurist für den Fall an, dass die DFL zur Zahlung der anvisierten 300.000 Euro pro Risikospiel aufgefordert würde.