
EM-Qualifikation: Deutschland nach Sieg in Schottland fast bei der EM
EM-Qualifikation Deutschland müht sich zu Sieg gegen Schottland
Die Teilnahme an der Europameisterschaft ist der deutschen Mannschaft kaum noch zu nehmen. Am achten Spieltag der EM-Qualifikation bezwang Deutschland Schottland 3:2 (2:2). Vor 52.500 Zuschauern im ausverkauften Hampden Park in Glasgow war Thomas Müller einmal mehr der entscheidende Spieler. Mit nun vier Punkten Vorsprung auf den Dritten Irland bei noch zwei ausstehenden Spielen ist die Qualifikation zur EM im kommenden Jahr nur noch Formsache.
Im Vergleich zum Polen-Spiel stellte Bundestrainer Joachim Löw nur auf einer Position um. Dortmunds Ilkay Gündogan rückte für Karim Bellarabi in die Startformation. Emre Can bekam trotz seiner durchwachsenen Leistung gegen Polen auf der Außenverteidigerposition erneut den Vorzug vor Sebastian Rudy.
Von Beginn an versuchte die deutsche Mannschaft das Spiel zu kontrollieren. Schon früh verlagerte die DFB-Elf das Geschehen in die gegnerische Hälfte. Echte Chancen gab es zunächst allerdings nicht, die Schotten standen tief und machten es dem amtierenden Weltmeister schwer.
Spektakuläre erste Hälfte
Bis zur 18. Minute geschah nur wenig. Eine Einzelaktion bescherte Deutschland dann die Führung. Thomas Müller erzielte mit seinem schwächeren linken Fuß aus 18 Metern das 1:0. Sein Schuss wurde von einem schottischen Spieler abgefälscht, sodass Torhüter David Marshall chancenlos war.
Vor den Augen von Trainerlegende Sir Alex Ferguson glich Schottland in der 28. Minute überraschend aus. Nach einem Maloney-Freistoß ließ Manuel Neuer einen Ball unglücklich abprallen, von Hummels Oberschenkel prallte der Ball ins eigene Tor. In der Szene zuvor hätte Schiedsrichter Björn Kuipers nach einem Foul von Can schon auf Elfmeter für die schottische Auswahl entscheiden können.
In der Folge entwickelte sich ein spektakuläres Spiel. Schottland schien zunächst beflügelt vom eigenen Tor. Doch in der 34. Minute war es erneut Müller, der Deutschland in Führung brachte. Der Mittelfeldspieler vom FC Bayern verwertete einen Pfostenabpraller aus kurzer Distanz. Es war sein 31. Länderspieltreffer im 65. Spiel.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff glichen die Schotten erneut aus. James McArthur traf per Dropkick aus 16 Metern. Vorausgegangen war ein Eckball, bei dem Gündogan keine gute Figur machte. Zunächst klärte der Dortmunder den Ball in die Mitte, anschließend hob er das Abseits auf. Es war erst der zweite Torschuss für das Team von Trainer Gordon Strachan.
Matchwinner Müller
Neun Minuten nach Wiederanpfiff bestrafte Gündogan dann die Passivität des Gastgebers. Nach einem schönen Doppelpass mit Müller erzielt der Mittelfeldspieler die 3:2-Führung. Damit war Müller an allen Toren des Weltmeisters beteiligt.
In der 66. Minute schaltete sich Schottlands Innenverteidiger Alan Hutton überraschend ins Angriffsspiel ein. Doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Zuvor war Bastian Schweinsteiger aus über 20 Metern an Torhüter Marshall gescheitert.
Die deutsche Elf tat in der Schlussphase nur das Nötigste, um das Ergebnis zu verwalten. Gündogan verpasste in der 83. Minute die Vorentscheidung. Schottland bemühte sich, jedoch fehlten dem Team die spielerischen Mittel, um dem Weltmeister noch einmal gefährlich zu werden.
Schottland - Deutschland 2:3 (2:2)
0:1 T. Müller (18.)
1:1 Hummels (Eigentor) (28.)
1:2 T. Müller (34.)
2:2 McArthur (43.)
2:3 Gündogan (54.)
Schottland: Marshall - Hutton, R. Martin, Hanley, Mulgrew, McArthur - S. Brown (ab 81. Martin), Maloney (ab 60. Anya), J. Morrison, Forrest (ab 81. Ritchie) - S. Fletcher
Deutschland: Neuer - Can, Boateng, Hummels, Hector - Schweinsteiger, Kroos, T. Müller, Özil (ab 90. Kramer), Gündogan - Götze (ab. 86. Schürrle)
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)
Zuschauer: 52.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Morrison, Maloney