Kleines EM-Wissen zum Mitreden Das Wichtigste zum Achtelfinale Italien gegen Österreich

Italiens Kapitän Leonardo Bonucci
Foto: Andrea Staccioli / Insidefoto / imago images/InsidefotoDieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.
Sie wollen zum Achtelfinale der Fußball-EM Ihr Wissen zu den besten 16 Mannschaften auffrischen? Das Wichtigste zum Spiel Italien gegen Österreich am Samstag (21 Uhr, TV: ZDF, Stream: MagentaTV, Liveticker: SPIEGEL.de) finden Sie hier.
Wie stehen die Chancen der Italiener?
30 Spiele ohne Niederlage, elf Siege in Serie, kein Gegentor in der Gruppenphase und begeisternder Fußball: Der Weg zum EM-Titel führt nur über Italien. Die Squadra Azzurra ist die vielleicht bestorganisierte Mannschaft des Turniers, das 4-3-3 mit dem ungewöhnlich hoch aufrückenden Linksverteidiger Leonardo Spinazzola und den perfekt aufeinander abgestimmten Laufwegen viel eingespielter als das System der Österreicher, die noch in der Gruppenphase nach der richtigen Position für Kapitän David Alaba suchten. Ganz klar: Alles andere als ein italienisches Weiterkommen wäre eine Sensation.
Welcher Spieler wird wichtig?
Ciro Immobile hat in Deutschland nicht den besten Ruf, seit er 2014 bei Borussia Dortmund floppte. Seit damals ist viel Zeit vergangen, in der Serie A schießt Immobile seit Jahren alles kurz und klein. Und auch für das Nationalteam ist er ein Schlüsselspieler – nicht nur als Torschütze, sondern auch ohne den Ball. Immobile geht viele Wege, zieht Verteidiger auf sich und schafft Lücken für Italiens torgefährliche Flügelstürmer und Mittelfeldspieler. Immobiles mannschaftsdienliches Spiel ist nicht immer auffällig, aber unverzichtbar für Roberto Mancinis Kollektiv.

Ciro Immobile: Arbeiter und Vollstrecker im Angriff der Italiener
Foto: Andreas Solaro / dpaWas gibt es sonst noch zu wissen?
Weil Italien schon vor dem letzten Spieltag als Gruppensieger feststand, bot Trainer Mancini zum Abschluss gegen Wales gleich acht neue Spieler auf. Auch diese Mannschaft funktionierte prima – wodurch sich die Frage ergibt: Wird für einen Italiener aus der nominellen A-Elf die Regenerationspause zum permanenten Bankplatz? Paris Saint-Germains zuletzt verletzter Mittelfeldspieler Marco Verratti drängt nach seinem Comeback in der B-Mannschaft ebenso in die erste Elf wie Juventus' Flügelspieler Federico Chiesa. Auf deren angestammten Positionen hatten Manuel Locatelli und Domenico Berardi von der vergleichsweise kleinen US Sassuolo allerdings bislang ein fantastisches Turnier gespielt.
Wie stehen die Chancen der Österreicher?
Die gute Nachricht für das Team von Franco Foda ist sicherlich die, dass die Mannschaft im letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine endlich ihr System zu finden schien. Das Pressing in der vor Jahren in Salzburg und Leipzig geprägten 4-2-2-2-Grundordnung, das viele österreichische Spieler aus ihrer Zeit bei den Red-Bull-Klubs aus dem Effeff kennen, funktionierte prima, auch David Alabas Rückkehr auf die Linksverteidigerposition zahlte sich aus. Den Beweis dafür, mit einem Topteam mithalten zu können, ist Österreich aber noch schuldig geblieben.
Welcher Spieler wird wichtig?
Normalerweise steht mit Alaba der linke österreichische Verteidiger im Fokus, diesmal wird viel davon abhängen, die rechte Defensivseite im Griff zu behalten. Stefan Lainer muss hier sowohl Spinazzolas Vorstöße im Blick halten als auch dafür sorgen, dass Lorenzo Insigne als nomineller Linksaußen keine Lücke vorfindet. In der Abwehr wird der laufstarke Gladbacher die Unterstützung seiner Nebenleute brauchen, um sich im Verbund vom italienischen Positionsspiel nicht auseinanderziehen zu lassen.

Stefan Lainer ist auf Österreichs rechter Abwehrseite gesetzt
Foto: Daniel Mihailescu / POOL / EPAWas gibt es sonst noch zu wissen?
Torhüter Daniel Bachmann hofft, dass seine Österreicher sich im ersten K.o.-Spiel des ÖFB seit der WM 1954 ins Elfmeterschießen retten. Dort traut der 26-Jährige sich Heldentaten zu: »Wenn wir gegen Italien ins Elfmeterschießen kommen, dann kommen wir weiter«, kündigte Bachmann an. Die Statistik steht allerdings nicht auf Bachmanns Seite: Während Bachmann 6 von 27 Strafstößen in seiner Karriere parieren konnte, steht sein Gegenüber bei starken 15 gehaltenen Elfmetern nach 43 Versuchen.