Zeichen gegen Rassismus und für Vielfalt Deutsche und englische Nationalmannschaft wollen in Wembley knien

Manuel Neuer mit Regenbogenbinde
Foto:Christian Charisius / dpa
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird bei der Europameisterschaft ein Zeichen gegen Rassismus setzen und vor dem Anpfiff des Achtelfinals wie Gegner England kollektiv in die Knie gehen. Das kündigte Kapitän Manuel Neuer am Montagabend bei der Pressekonferenz in London an. Man wolle sich bei der Partie am Dienstagabend (18.00 Uhr, Liveticker SPIEGEL.de, TV: ARD, Magenta TV) im Wembley-Stadion mit den Engländern, die diese Geste bei allen Spielen zeigten, »solidarisieren«, sagte der Torwart des FC Bayern München.
»Wir stehen für Toleranz. Es war für uns keine Frage. Wir ziehen da sofort mit«, sagte Neuer. Im Gegenzug werde Englands Kapitän Harry Kane wie Neuer als Spielführer die Regenbogenbinde für Toleranz und Vielfalt am Arm tragen. »Die Engländer solidarisieren sich mit der Binde und wollen das auch zeigen«, sagte Neuer.
»Mehr Einfluss, etwas zu bewegen«
Der Keeper ist stolz darauf, ein Zeichen gesetzt zu haben. »Es war in der Vergangenheit oft so, dass wir uns politisch nicht so positioniert haben und stattdessen den Richtlinien, wie es immer gewesen ist, gefolgt sind. Jetzt hat – auch dank der sozialen Medien – jeder Einzelne mehr Einfluss, etwas zu bewegen«, sagte Neuer.
Die Uefa hatte gegen die Regenbogen-Kapitänsbinde Ermittlungen eingeleitet, nachdem Neuer diese bei den beiden ersten EM-Spielen getragen hatte. Der Verband stellte diese jedoch direkt wieder ein.