EM-Achtelfinale in London Deutschen Fans droht Zurückweisung bei der Einreise

Tickets für das Achtelfinalspiel in London gibt es nur für deutsche Fans mit Wohnsitz in Großbritannien
Foto:Christian Charisius / dpa
Die britischen Behörden haben nach SPIEGEL-Informationen Maßnahmen gegen deutsche Fußballfans angekündigt, die trotz der diversen Warnungen wegen der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus zu den Spielen der Nationalmannschaft nach Großbritannien anreisen wollen.
Die britischen Behörden teilten der Bundespolizei Ende der Woche mit, dass anreisende Fans aus Deutschland an der Grenze oder an den jeweiligen Flughäfen von der britischen Grenzpolizei sogar direkt zurückgewiesen würden, wenn sie die vorgeschriebene Corona-Quarantäne von zehn Tagen bis zu dem jeweiligen Spiel der Deutschen nicht einhalten können.
Tickets nur mit Wohnsitz in Großbritannien
Die Europäische Fußball-Union Uefa darf Tickets für die Partie in London am Dienstag (18 Uhr, TV: ARD, Liveticker: SPIEGEL.de) ohnehin nur Anhängerinnen und Anhängern anbieten, deren Wohnsitz in der sogenannten Common Travel Area liege. Der Grund dafür sind die Einreisebestimmungen nach Großbritannien wegen der Coronapandemie.
Derzeit gilt in Großbritannien die Regel, dass alle Einreisenden aus Deutschland zehn Tage in eine verpflichtende Quarantäne müssen. Die Maßnahme kann erst durch einen negativen Coronatest nach dem fünften Tag aufgehoben werden. Die deutschen Behörden rechnen derzeit damit, dass die strengen Regeln die meisten deutschen Fans von einer Reise nach Großbritannien abhalten.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwartet im Wembley-Stadion lediglich 1500 bis 2000 in England lebende Deutsche.
Strenge Grenzkontrollen
Die britische Grenzpolizei kündigte ebenfalls an, dass sie die Einreise von Fußballfans an den Grenzen streng kontrollieren wird. Da die Behörde an den Flughäfen bei jedem Fluggast Checks durchführen werde, so ein Schreiben an alle europäischen Botschaften in London, könne es an den Flughäfen zu langen Schlangen kommen.
Die Behörden warnten auch, dass die Polizei in ganz Großbritannien bei Menschenansammlungen oder spontanen Public-Viewing-Veranstaltungen eingreifen werde. »Die Polizei wird nicht zögern, gegen jeden vorzugehen, der die allgemeine Gesundheit durch sein Verhalten gefährdet«, heißt es in einem Schreiben, das die Grenzpolizei schon Anfang Juni an die Botschaften versandte.