Österreich-Sieg bei der EM Arnautović bittet nach Schimpftirade um Entschuldigung

David Alaba (l.) wollte Marko Arnautović den Mund zuhalten
Foto: Robert Ghement / dpaEs lief die 89. Minute, Marko Arnautović umkurvte Nordmazedoniens Torwart und schob zum 3:1 ein – die Entscheidung im EM-Auftaktspiel der Österreicher am Sonntagabend. Doch anstatt ausgelassen mit seinen Teamkollegen zu jubeln, drehte sich der Angreifer um und fluchte gestenreich in Richtung der nordmazedonischen Spieler. Kapitän David Alaba wollte Arnautović beruhigen, versuchte gar, ihm den Mund zuzuhalten, doch der ließ sich kaum bändigen.
Die Tirade des Österreichers richtete sich offenbar gegen Nordmazedoniens Ezgjan Alioski. Was genau gesagt wurde, war nicht zu hören. Doch in den sozialen Medien wurde darüber ausgiebig spekuliert. Die serbische Zeitung »Informer« behauptete später unter Verweis auf die Fernsehbilder und Lippenlesbarkeit, Arnautović habe Alioskis Mutter wegen ihrer albanischen Herkunft rassistisch beleidigt. Belegen lässt sich das nicht.
Arnautović bittet um Entschuldigung
Nichtsdestotrotz reagierte Arnautović am Montag auf die Vorwürfe. »Ich bin kein Rassist und werde niemals ein Rassist sein«, sagte er laut dem österreichischen »Kurier« : »Es war ein Wortgefecht in der Emotion, von beiden Seiten. Das gehört einfach nicht dazu, das müssen wir streichen. Ich will mich nur für das alles entschuldigen.« Ob sich seine Schimpftirade wirklich gegen Alioski gerichtet hatte, wollte Arnautović nicht sagen.
Auch auf Instagram äußerte sich der Österreicher. Dort schrieb er in einer Story: »Ganz besonders bei meinen Freunden aus Nordmazedonien und Albanien« wolle er sich entschuldigen. »Ich habe Freunde in fast jedem Land und ich stehe für Vielfalt. Jeder, der mich kennt, weiß das«, so Arnautović.
Zum Abschluss richtete Arnautović die Worte »Më falni«, was »Entschuldigung« auf Albanisch bedeutet, an seine Follower. Alioski hat albanische, Arnautović serbische Wurzeln. Beide Nationen stehen seit Jahrzehnten im Konflikt.
Die Europäische Fußball-Union Uefa teilte auf Anfrage des Sport-Informations-Diensts mit, der Verband leite »keine Untersuchungen zu den gestrigen Spielen« ein.