Fußball-Europameisterschaft München reicht Konzept für EM-Spiele vor Zuschauern ein

München bleibt als EM-Mitausrichter im Rennen – zumindest vorerst. Die Stadt hat ebenso wie die anderen elf Gastgeber ihre grundsätzliche Bereitschaft für Spiele mit Fans zugesichert. Ein Rückzug sei »kein Thema«.
Leeres Stadion des FC Bayern München: So soll die Spielstätte während der EM nicht aussehen – wenn es nach der Uefa geht

Leeres Stadion des FC Bayern München: So soll die Spielstätte während der EM nicht aussehen – wenn es nach der Uefa geht

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Sven Hoppe / dpa

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bleibt mit München vorerst im Rennen um die Austragung der Fußball-Europameisterschaft. Die bayerische Landeshauptstadt hat die erste formale Hürde genommen und rechtzeitig vor der Deadline am Mittwoch Konzepte für eine Teilzulassung von Zuschauern eingereicht. Dies bestätigte die Stadt München der Nachrichtenagentur dpa und dem Sportinformationsdienst (SID).

»Der DFB und die Host City München planen für die Uefa EURO 2020 weiterhin mit verschiedenen Szenarien, was mögliche Zuschauer im Stadion betrifft. Dementsprechend werden die Unterlagen nun auch eingereicht«, teilte München der dpa mit.

Welches Szenario letztlich umgesetzt werden könne, hänge vom aktuellen Pandemiegeschehen im Juni und Juli ab. »Insofern ist es freilich denkbar und wünschenswert, dass bei den vier Spielen in München Zuschauer im Stadion sein können.« Die Stadt versicherte allgemein: »Ein Rückzug war und ist aus Münchner Sicht kein Thema.«

Zuvor hatte schon die Europäische Fußball-Union Uefa mitgeteilt, dass die zwölf EM-Gastgeberstädte ihre Konzepte für die Ausrichtung der Partien eingereicht hätten. »Wir hatten den 7. April als Deadline gesetzt, deshalb ist es erfreulich, dass sich alle Städte bereits positiv zurückgemeldet haben«, sagte Uefa-Turnierdirektor Martin Kallen zu Wochenbeginn dem dänischen Sportsender TV3 Sport.

In diesem ersten Schritt mussten die zwölf Gastgeber aber lediglich ihre prinzipielle Bereitschaft für Spiele mit Fans zusichern. Eine Garantie für die Zulassung von Zuschauern wurde in dieser Phase des Entscheidungsprozesses noch nicht verlangt. Im Rahmen des Treffens des Uefa Exekutivkomitees am 19. und 20. April oder spätestens bis Ende des Monats soll dann eine Entscheidung über das Format der EM fallen.

Druck auf München wächst

Die Uefa beteuert zwar offiziell, dass keine Stadt, in der hinter verschlossenen Türen gespielt werden müsste, automatisch ausscheide, doch Verbandspräsident Aleksander Ceferin hatte gesagt: »Jeder Ausrichter muss garantieren, dass Fans zu den Spielen dürfen. Die Option, dass irgendein Spiel der EM ohne Fans ausgetragen wird, ist vom Tisch.« Mehrere Ausrichterstädte hatten darauf bereits reagiert, auch der Druck auf München war gewachsen.

Er könne nur an die Behörden appellieren, »um tragfähige Konzepte für zumindest eine Teilzulassung von Zuschauern auch bei den Spielen in München zu ermöglichen«, hatte DFB-Vizepräsident Rainer Koch dem SID gesagt. Er unterstütze »die Haltung der Uefa, die Spiele der Europameisterschaft im Grundsatz vor Zuschauern austragen zu wollen«.

Die EM wird am 11. Juni in Rom eröffnet, das Finale steigt am 11. Juli in London. Im Stadion von Rekordmeister FC Bayern sollen die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Frankreich (15. Juni), Europameister Portugal (19. Juni) und Co-Gastgeber Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale (2. Juli) ausgerichtet werden.

ngo/dpa/sid
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