Corona-Ausbreitung EM-Gastgeber Sankt Petersburg beschränkt Massenevents

Am Wochenende trafen sich in der Stadt noch Tausende Fans zum Public Viewing. Nun hat Sankt Petersburg aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung Events mit mehr als 3000 Menschen verboten.
Belgien feiert mit den Fans in Sankt Petersburg

Belgien feiert mit den Fans in Sankt Petersburg

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Alexander Demianchuk / imago images/ITAR-TASS

Die örtlichen Behörden in Sankt Petersburg haben aufgrund der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie Massenevents mit mehr als 3000 Menschen verboten. Dies teilte die Stadtverwaltung nach dem ersten Wochenende der Fußball-EM mit. In der nördlichsten Millionenstadt der Welt war am Wochenende an der Blutskirche das große Public Viewing gestartet, wo Tausende Menschen das Russland-Spiel gegen Belgien (0:3) verfolgten. Zu große Ansammlungen sollen nun zunächst ausbleiben.

Ab Donnerstag soll in den öffentlichen Fanzonen zudem kein Catering oder Essensverkauf mehr stattfinden, Ausnahme sind Getränke. In Sankt Petersburg ist für die kommenden Tage sommerliches Wetter gemeldet, in den sogenannten weißen Nächten wird es nachts zudem nicht komplett dunkel. Russlands Nationalmannschaft bestreitet ihr zweites Vorrundenspiel am Mittwoch (15 Uhr/ SPIEGEL-Liveticker, TV: MagentaTV) gegen Finnland erneut in Sankt Petersburg. Bei der ersten Partie Russland gegen Belgien am Samstag waren in Sankt Petersburg 30.500 Fans zugelassen, laut Uefa kamen 26.264 Zuschauer.

Kritiker der EM dürften sich angesichts dieser Entwicklung bestätigt sehen. Schon vor dem Auftakt der Europameisterschaft inmitten einer Pandemie hatte es Warnungen gegeben, das Turnier könnte sich zum Superspreader-Event entwickeln. Die EM findet in diesem Jahr erstmals in mehreren Ländern statt, Mannschaften und einige Fans reisen kreuz und quer über den Kontinent, bis nach Baku in Aserbaidschan, das gut 3000 Kilometer von München entfernt liegt.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte im SPIEGEL etwa kritisiert, dass die Uefa das Wembleystadion in London nicht als Spielort gestrichen hat. England ist Coronavirus-Variantengebiet. »Dort dürfte man derzeit keine Spiele ansetzen«, sagte Lauterbach, »das hätte man komplett abschalten müssen.« Ebenso wenig sollten Fußballfans von der Insel zu Spielen im Ausland reisen dürfen.

ara/sid
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