Fußball in England Verband soll Drogenkonsum von Profis verheimlicht haben

Laborproben: Geplante Drogentests abgesagt
Foto: AFPHamburg - Der englische Fußballverband FA hat nach einem Bericht des TV-Senders Channel 4 den Drogenkonsum von mehreren Profisportlern verheimlicht. Dazu soll auch der frühere Birmingham-City-Stürmer Garry O'Connor gehören, der nach dem Bericht in der Saison 2009/2010 positiv auf Kokain getestet worden sein soll. Seine damalige Sperre soll mit einer Verletzung zusammengefallen sein.
Die FA hatte offenbar zahlreiche Spieler auf illegale Substanzen getestet. Bei Manchester City, Liverpool, Fulham, Everton, Newcastle und anderen Clubs mussten nach dem Bericht von Channel 4 geplante Drogentests aber abgesagt werden, weil die Spieler nicht erschienen waren. Keine der genannten Mittel bei den positiven Tests fielen in die Kategorie Doping, hieß es.
Dem Sender liegt nach eigenen Angaben eine Liste von Fußballprofis vor, die Party-Drogen wie Cannabis, Kokain und Amphetamine genommen haben sollen. Auf dieser Liste sollen unter anderem 21 Profis aus allen englischen Ligen stehen, die bei Kokaintests seit 2003 durchgefallen sind. Der ehemalige Chelsea-Spieler Leon Knight (1999 bis 2003) sagte in der Sendung, viele Fußballer nähmen Kokain, es sei "in".
Die FA will Angaben der Zeitung "The Guardian" zufolge ihre Politik verteidigen, die Namen von positiv auf solche Substanzen getesteten Spielern nicht zu veröffentlichen. Einerseits sei man gegenüber der Anti-Doping-Agentur nicht dazu verpflichtet. Außerdem handle es sich im größten Teil der Fälle um junge Spieler, deren Namen geheim bleiben sollten, um ihnen die Möglichkeit zur Rehabilitation zu geben.
Man werde aber wie bisher dabei bleiben, dass Spieler, die positiv getestet werden, Strafen wie etwa Sperren von bis zu sechs Monaten zu erwarten hätten.