Verband prüft Vorwürfe Klub in Laos soll junge Afrikaner ausgebeutet haben

Mannschaftsbus von Champasak United: Klub weist die Vorwürfe zurück
Foto: imago/ VI ImagesEin Bericht des britischen Senders BBC sorgt in Laos für Aufregung: Ein Fußballklub soll Minderjährige aus Afrika zwangsrekrutiert haben, der Verband des südostasiatischen Lands hat eine Untersuchung eingeleitet.
"Wir haben Vertreter vor Ort geschickt, um den Vorwürfen nachzugehen und mit den Spielern zu sprechen", sagte Verbandschef Xaybandith Rasphone der Nachrichtenagentur AFP. Laut BBC hat der Klub Champasak United aus Pakse Jugendliche für seine Fußballschule angeworben. Dem Bericht zufolge bekommen sie kein Geld und leben unter miserablen Bedingungen. Der Klub habe geplant, die jungen Afrikaner später an andere Vereine zu verkaufen.
17 der 23 minderjährigen Spieler sind laut BBC vor drei Monaten wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, nachdem der Fußballweltverband Fifa von der Sache erfahren hatte. Die restlichen sechs wollten aber bleiben. Einer der Rückkehrer, der 14-jährige Liberianer Kesselly Kamera, sagte der BBC, dass er mit 29 weiteren Jungen auf Matratzen in einem Zimmer schlafen musste.
Ein führender Vertreter des Clubs wies die Vorwürfe zurück. Ziel des Programms sei es, "den Afrikanern zu helfen", sagte Ponsawan Siwawong. Die jungen Fußballer hätten die Chance, von einem internationalen Trainer ausgebildet zu werden, sie erhielten Essen und Unterkunft sowie 100 Dollar monatlich. Nach seinen Angaben waren alle afrikanischen Spieler "zwischen 17 und 20 Jahre" alt. Gemäß Fifa-Bestimmungen ist der Transfer von unter 18-Jährigen an eine Fußballschule oder einen Verein im Ausland verboten.
Viele afrikanische Fußballer spielen für südostasiatische Klubs, die auf diese Weise für wenig Geld ihr Niveau anheben. Doch kommt es immer wieder vor, dass die Afrikaner Opfer skrupelloser Agenten werden oder nach Auslaufen ihrer Verträge völlig mittellos dastehen.