Fußball-Länderspiel Hooligan-Randale in Münchens Innenstadt
München - Rund 30 bis 40 englische und deutsche Hooligans gerieten am Samstagnachmittag in der Traditions-Gaststätte "Augustiner" aneinander und demolierten Einrichtung, Geschirr und Fensterscheiben. Als die Polizei anrückte, flüchteten die Täter durch die Fenster und verteilten sich in der Münchener Innenstadt. "Die Stimmung in der Stadt wird deutlicher aggressiver", sagte ein Polizeisprecher.
In Bahnhofsnähe, wo sich 300 englische Fans versammelt hatten, war es ebenfalls zu Schlägereien gekommen. Polizisten sollen mit Flaschen und Gläsern beworfen worden sein. Insgesamt gab es dort zehn Festnahmen.
Zuvor waren in der bayerischen Landeshauptstadt bei einer Auseinandersetzung ein Engländer und ein Deutscher durch die Fensterscheibe eines Feinkostladens geflogen. Neben dem Duo wurden drei Engländer wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt verhaftet. Zudem wurden sechs angetrunkene Fans von der Insel vorsichtshalber in Gewahrsam genommen.
35 Randalier in Frankfurt vorläufig festgenommen
In Frankfurt am Main hatten am Freitagabend etwa 450 deutsche nach englischen Fußballfans gesucht, von denen sich nach Polizeiinformationen etwa 150 in der Stadt aufhielten. Die Polizei verhinderte aber eine direkte Konfrontation der beiden Lager. Schließlich lieferten sich die deutschen Hooligans eine Schlägerei mit der Polizei. Wie die Polizei mitteilte, warfen die Hooligans mit Steinen nach den Beamten. Diese setzten Schlagstöcke ein. Dabei wurden zwei Polizisten und zwei Randalierer leicht verletzt. 35 Randalierer wurden vorläufig festgenommen.
Vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen den Erzrivalen England in München wollten die gewaltbereiten deutschen Fans offenbar die ankommenden englischen Fans einschüchtern. Viele der deutschen Hooligans seien mit Latten und Flaschen bewaffnet gewesen, teilte die Polizei mit.
1100 Polizeikräfte im Einsatz
In München sollen heute rund 1100 Einsatzkräfte der Polizei mögliche Auseinandersetzungen am Rande des Spiels verhindern. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Münchner Einsatzkräfte von 16 britischen Fanbeamten. "Wir werden die Fans hautnah begleiten, unsere Einschreitschwelle ist sehr niedrig", hatte der Münchner Polizeidirektor Josef Strasser angekündigt. "Provokationen, die über das normale Geplänkel hinausgehen, werden zur Festnahme führen."