Ermittlungen in der Schweiz Blatter und Platini nun auch wegen Betrugs im Visier
Die Ermittlungen gegen Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter und den früheren Uefa-Boss Michel Platini sind ausgeweitet worden. Beiden wird bereits Veruntreuung vorgeworfen.
Michel Platini und Sepp Blatter
Foto: VALERY HACHE, FABRICE COFFRINI / AFPDie Schweizer Bundesanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den früheren Fifa-Chef Sepp Blatter und den ehemaligen Uefa-Chef Michel Platini ausgeweitet. Sie beurteile die Zahlung von zwei Millionen Franken an Platini anders als bisher, teilte sie mit. Sie habe die Parteien darüber im November informiert. Zuvor hatten französische Zeitungen darüber berichtet.
»Seither wird sowohl gegen Joseph Blatter wie auch gegen Michel Platini auch wegen des Verdachts des Betrugs ermittelt«, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Die Zahlung aus dem Jahr 2011 war schon länger Bestandteil der Ermittlungen. Blatter und Platini hatten stets gesagt, es sei die Vergütung für eine zurückliegende Beratertätigkeit gewesen. Beide früheren Fußball-Funktionäre haben alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Die beiden einstigen Fußball-Funktionäre hatten sich vor etwa drei Monaten vor der Schweizer Bundesanwaltschaft erklärt. Das Strafverfahren gegen Blatter hatte die Schweizer Justiz bereits im September 2015 eröffnet, untersucht wird eine undokumentierte Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini aus dem Jahr 2011. Das Geld soll für eine Beratungstätigkeit geflossen sein, die Platini schon im Jahr 2002 abgeschlossen hatte. Der Franzose sollte ursprünglich nur als »unterstützender Zeuge« gehört werden. Wegen des Verdachts der Mittäterschaft wurde das Verfahren dann aber auch auf Platini ausgeweitet.
Die Angelegenheit brachte beiden auf sportpolitischer Ebene bereits mehrjährige Sperren ein und hinderte Platini unter anderem daran, für das Amt als Fifa-Präsident zu kandidieren.
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