Fußball in Ostdeutschland
Verfassungsschutz beobachtet rechtsextreme Fans
Fan-Gruppierungen des Chemnitzer FC und von Lok Leipzig sind ins Visier des Verfassungsschutzes geraten. Dies bestätigte Sachsens Innenminister Markus Ulbig. Es solle verhindert werden, dass die Rechtsextremisten den Fußball als Bühne missbrauchten.
Chemnitzer Anhänger: Zwei Fan-Gruppierungen im Visier des Verfassungsschutzes
Foto: Getty Images/ Bongarts/Getty Images
Hamburg - Im Kampf gegen Rechtsextremismus beobachtet der Verfassungsschutz auch Anhänger sächsischer Fußballvereine. Vier Fan-Gruppierungen des Regionalligisten Lok Leipzig und des Drittligisten Chemnitzer FC seien im Visier des Geheimdienstes, sagte Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) der "Sächsischen Zeitung".
Die Hooligan-Gruppierung "Blue Caps LE" werde schon länger beobachtet. Jetzt rückten auch "Szenario Lok" sowie die Chemnitzer Ultra-Gruppen "New Society/NS-Boys" und "Hoonara" in den Fokus. Der Innenminister betonte laut dem Bericht, dass die Überwachung nicht dem Großteil der friedlichen Fans oder den Vereinen selbst gelte. Es gehe darum, Rechtsextremisten entgegenzutreten, die den Fußball als Bühne missbrauchten.
Laut Ulbig werden keine Anhänger des Zweitligisten Dynamo Dresden beobachtet. Allerdings laufe gegen die derzeit nicht in Erscheinung tretende "Faust des Ostens" ein Verfahren wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Ulbig sagte der Zeitung, er wolle insgesamt den Druck auf die Neonazi-Szene verstärken. Die Einrichtung einer neuen Polizeieinheit, die Aktionen gegen Rechtsextremisten koordiniert, werde derzeit geprüft.