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Englands WM-Team: Im Auftrag der Krone

Foto: MICHAEL REGAN/ AFP

WM-Team England Roys Boys

England reist mit geringen Erwartungen nach Brasilien. Zu schwach war das Team vor vier Jahren, zu stark sind die Vorrundengegner. Dabei hat Trainer Roy Hodgson eine Vielzahl aufstrebender Talente im Kader. Die englische Nationalmannschaft im Porträt.

Dies ist die 26. Folge der SPIEGEL-ONLINE-Serie: WM-Teams im Porträt. Bis zum Start der Weltmeisterschaft am 12. Juni stellen wir jeden Tag einen Teilnehmer vor.

Das Team
Die Engländer sind berühmt für überzogene Erwartungen und tragisches Scheitern, gerne im Elfmeterschießen oder gegen Deutschland - oder im Elfmeterschießen gegen Deutschland. Für das Turnier in Brasilien sind die Erwartungen vergleichsweise gering angesichts der starken Gruppengegner Italien und Uruguay. Schon der Einzug ins Achtelfinale wäre aus Sicht der Fans ein Erfolg. Hoffnung auf eine erfolgreiche WM macht die Vielzahl an Talenten, die Trainer Roy Hodgson neben Routiners wie Frank Lampard oder Steven Gerrard zur Verfügung hat: Dazu gehören Luke Shaw (18 Jahre), Raheem Sterling (19) oder Daniel Sturridge (24). Alex Oxlade-Chamberlain (20) wird dem Team wegen seiner Verletzung dagegen erstmal fehlen.

Die Stars
Der klangvollste Name ist Wayne Rooney. Er reist in persönlicher Mission nach Brasilien: Nach zwei enttäuschenden WM-Turnieren will der Angreifer von Manchester United endlich beweisen, dass er zu den Weltbesten gehört. "Ich habe bislang noch nie bei einer WM getroffen. Das will ich richtigstellen", sagt Rooney. Sein Stammplatz ist wegen der jungen Konkurrenz allerdings gefährdet. Im Sturm gehört auch Daniel Sturridge zu den herausragenden Spielern. In der abgelaufenen Saison gelangen ihm 22 Tore für den FC Liverpool. Kapitän Gerrard und Lampard haben ihre besten Jahre dagegen hinter sich.

Der Trainer
Roy Hodgson hält nichts davon, die Chancen seiner Auswahl kleinzureden. "Glaube ich, dass England die WM gewinnen kann? Ja!", sagt der 66-Jährige, der seit 2012 für die Nationalelf verantwortlich ist. Mangelnde Erfahrung ist nicht sein Problem, er ist seit fast 40 Jahren als Trainer aktiv, arbeitete unter anderem in Schweden, der Schweiz, Italien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Brasilien ist er zum zweiten Mal bei einer WM dabei. 1994 in den USA nahm er als Schweizer Nationaltrainer erstmals an der Endrunde teil.

WM-Gegner
Verbandschef Greg Dyke reagierte bei der Auslosung im Dezember mit einer eindeutigen Geste auf Englands Gruppengegner: Mit dem Zeigefinger fuhr er sich die Kehle entlang. Gegen Italien, Uruguay und Costa Rica? Das wird wohl nichts mit dem Achtelfinale! Mittlerweile sind die Engländer wieder etwas zuversichtlicher, denn bei Auftaktgegner Italien (15. Juni, 0 Uhr MESZ) fällt mit Kapitän Riccardo Montolivo ein wichtiger Spieler aus, bei den Uruguayern (19. Juni, 21 Uhr) ist Top-Stürmer Luis Suárez angeschlagen. Und im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica (24. Juni, 18 Uhr) sollte es ohnehin mit einem Sieg klappen.

WM-Historie
England ist zum 14. Mal bei einer WM dabei, einmal reichte es zum Titel: 1966 im eigenen Land durch den Final-Sieg gegen Deutschland. 1990 wurde England Vierter, ansonsten kam oftmals das Aus im Viertel- oder gar schon im Achtelfinale - so auch bei der WM vor vier Jahren.

WM-Duelle mit Deutschland
Im Achtelfinale 2010 in Bloemfontein kassierten die Engländer beim 1:4 gegen Deutschland die höchste Niederlage ihrer WM-Geschichte. Neben dem deutlichen Ergebnis bleibt das nicht gegebene Tor von Lampard in Erinnerung. Insgesamt trafen die beiden Rivalen fünfmal bei einer WM aufeinander. Im Finale 1966 gewann England auch dank des Wembley-Tores 4:2 nach Verlängerung, 1970 siegte Deutschland im Viertelfinale 3:2. 1982 trennte man sich in der Finalrunde torlos, 1990 begründeten Stuart Pearce und Chris Waddle mit ihren Fehlversuchen bei der 4:5-Niederlage nach Elfmeterschießen das englische Trauma in dieser Disziplin.

Lesen Sie Samstag alles Wichtige zum WM-Teilnehmer Nigeria!

Die WM-Teilnehmer im Porträt
buc

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