
WM-Team Schweiz: Viele Bundesliga-Legionäre
WM-Team Schweiz Hitzfelds Abschiedstour
Dies ist die 29. Folge der SPIEGEL-ONLINE-Serie: WM-Teams im Porträt. Bis zum Start der Weltmeisterschaft am 12. Juni stellen wir jeden Tag einen Teilnehmer vor.
Das Team
Im Kader der Schweiz finden sich viele bekannte Gesichter aus der Bundesliga. Neun Schweizer WM-Fahrer verdienen ihr Geld in Deutschland, das geht schon im Tor los. Das wird von Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio bewacht. Sein Teamkollege Ricardo Rodríguez steht ebenfalls im Aufgebot des Teams von Trainer Ottmar Hitzfeld. Die weiteren Bundesliga-Spieler sind Gelson Fernandes und Admir Mehmedi (Freiburg), Johan Djourou (Hamburg), Josip Drmic (Nürnberg), Tranquillo Barnetta (Frankfurt), Xherdan Shaqiri (Bayern) und Granit Xhaka (Mönchengladbach). Hitzfeld spricht von einer "goldenen Generation". Die Qualifikation überstand das Team ohne Niederlage - allerdings gegen Gegner wie Island, Albanien und Zypern. Bei der WM dürfte die Innenverteidigung mit Philippe Senderos, Fabian Schär und dem in der Liga oft wackeligen Djourou mehr Probleme bekommen.
Die Stars
Shaqiri gehört als Bayern-Profi automatisch zu den Stars der Schweizer Nationalmannschaft. Weitere namhafte Spieler sind Verteidiger Stephan Lichtsteiner von Juventus Turin und das Mittelfeld-Duo Gökhan Inler und Valon Behrami (beide SSC Neapel). Wichtig ist Hitzfeld aber das Kollektiv: "Dieses Team hat sich zu einer Einheit geformt", sagt der Trainer. Den alles überstrahlenden Top-Spieler gibt es nicht.

Der Trainer
Der größte Star sitzt ohnehin auf der Bank (oder steht im sandfarbenen Trenchcoat davor), es ist Hitzfeld selbst. Der Trainer hat im Vereinsfußball alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: nationale Meisterschaften in der Schweiz (mit Grasshoppers Zürich) und Deutschland (mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern), den DFB-Pokal, zweimal die Champions League und 2001 mit den Münchnern sogar den Weltpokal. Das genügt Hitzfeld, nach der WM will der 65-Jährige seine Karriere beenden.
WM-Gegner
Die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale sind nicht schlecht. Zunächst geht es in Gruppe E gegen Ecuador (15. Juni, 18 Uhr MESZ), ehe die Schweizer auf Gruppenfavorit Frankreich treffen (20. Juni, 21 Uhr MESZ). In abschließenden Vorrundenspiel spielt die Schweiz gegen Honduras (25. Juni, 22 Uhr).
WM-Historie
Die Schweizer spielen in Brasilien ihre elfte WM-Endrunde. Dreimal standen sie im Viertelfinale, das bisher letzte Mal liegt aber schon eine Weile zurück: 1954 im eigenen Land. In Südafrika vor vier Jahren scheiterten die Schweizer in der Vorrunde - obwohl sie Spanien 1:0 besiegt und dem späteren Weltmeister damit die einzige Turnierniederlage beigebracht hatten.
WM-Duelle mit Deutschland
1938 trafen die Teams zum ersten Mal bei einer WM aufeinander. Das Spiel in Paris endete 1:1, es musste eine Wiederholung an gleicher Stelle geben - die Schweiz gewann 4:2. 1962 setzte sich Deutschland in der Vorrunde 2:1 durch, vier Jahre später ebenfalls in der Vorrunde sogar 5:0.
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