Expansionskurs der Fifa Infantino will offenbar alle drei Jahre eine WM spielen lassen

Die Herbst-WM in Katar war eine ungewöhnliche Neuerung. Nun plant Fifa-Präsident Gianni Infantino englischen Medienberichten zufolge eine Revolution des Spielkalenders – Unterstützung könnte er aus Afrika und Asien erhalten.
Gianni Infantino

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Tom Weller / dpa

Nachdem eine Fußball-WM im Zweijahresrhythmus auf viel Widerstand gestoßen war, gibt es beim Weltverband Fifa Medien zufolge offenbar nun Überlegungen, die Endrunde alle drei Jahre auszutragen. Das berichten die englischen Zeitungen »Guardian« und »Daily Mail«, nennen aber keine konkreten Quellen. Sie beziehen sich auf angebliche Gespräche hinter verschlossenen Türen.

Eine derartige Änderung würde den globalen Spielkalender durcheinander bringen und Kollisionen mit den kontinentalen Meisterschaften wie EM oder Copa América bedeuten. Von der Fifa gibt es dazu bisher keine Stellungnahme.

Die Fifa mit Präsident Gianni Infantino an der Spitze würde mit einer WM im Dreijahresrhythmus ihren Expansionskurs fortsetzen. Wohl auch beeinflusst vom wirtschaftlichen Erfolg der WM in Katar. Die Fifa hat im Vierjahreszyklus von 2018 bis 2022 7,5 Milliarden US-Dollar (rund 7,3 Milliarden Euro) eingenommen – rund eine Milliarde mehr als im Kontext der WM 2018 in Russland.

Idee von WM im Zweijahresrhythmus war bereits gescheitert

Die WM 2026 in Nordamerika wird bereits mit 48 statt 32 Nationalteams ausgetragen. Unklar ist noch, ob in Dreier- oder Viergruppen gespielt wird. Letztere Variante würde zu erheblich mehr WM-Spielen führen. Dazu hat Infantino eine erweiterte Klub-Weltmeisterschaft mit 32 Teams für das Jahr 2025 angekündigt.

Offen ist, wie die Europäische Fußball-Union auf Pläne für eine WM alle drei Jahre reagieren würde. Die Uefa hatte sich zusammen mit dem südamerikanischen Verband Conmebol bereits gegen die WM im Zweijahresrhythmus aufgelehnt. Unterstützung für neue Überlegungen könnte es aus Afrika und Asien geben.

Frühester Beginn des geplanten Rhythmuswechsels soll 2030 sein, bis dahin ist der Rahmenterminkalender bereits festgezurrt. Bliebe die Uefa bei der Europameisterschaft bei ihrem Vierjahresrhythmus (EM 2024, 2028, 2032 usw.), wäre 2036 das erste Jahr, in dem die Großereignisse kollidieren würden.

vgl/dpa

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