
Südkoreas Nationalmannschaft: Vier Bundesliga-Spieler geben den Ton an
WM-Team Südkorea Die jungen Wilden und der Held
Dies ist die 7. Folge der SPIEGEL-ONLINE-Serie: WM-Teams im Porträt. Bis zum Start der Weltmeisterschaft am 12. Juni stellen wir jeden Tag einen Teilnehmer vor.
Das Team
Zum achten Mal in Folge ist Südkorea bei einer WM dabei. Die Mannschaft hat sich seit dem Turnier im eigenen Land 2002 deutlich weiterentwickelt, im Kader stehen gleich mehrere junge, schnelle Talente, nur ein Spieler ist älter als 30. In der Qualifikation zeigte Südkorea jedoch auch Schwächen. 14 Punkte in acht Spielen - das war nicht besonders souverän. Im Vergleich mit dem punktgleichen Team aus Usbekistan gab das bessere Torverhältnis den Ausschlag.
Die Stars
Zentrale Akteure sind Heung-Min Son von Bayer Leverkusen, Ja-Cheol Koo (Mainz 05) und die beiden Augsburger Jeong-Ho Hong und Dong-Won Ji. Vor allem der 21-jährige Offensivspieler Son wird in seiner Heimat wie ein Popstar verehrt. Er ist Fußballer des Jahres, viele Südkoreaner vergleichen ihn mit Bum-Kun Cha, der in den achtziger Jahren für Leverkusen und Frankfurt spielte. "Bum-Kun Cha ist eine Legende in Südkorea", sagt Son, "er hat mir viele Tipps gegeben und mir gesagt, dass ich meinen Weg gehen werde."
Der Trainer
Myung-Bo Hong war der Kapitän der Mannschaft von 2002 und ist mit 135 Länderspielen Rekordnationalspieler. Hong übernahm das Team erst vor einem Jahr, sein Vorgänger hatte wegen andauernder Kritik entnervt aufgegeben. Dazu kamen Disziplinlosigkeiten, Spieler plauderten über soziale Netzwerke Interna aus. Hong kündigte an, hart durchzugreifen. Eine seine ersten Amtshandlungen war, interne Regeln für den Umgang mit Twitter und Facebook aufzustellen.
WM-Gegner
Die Gruppe könnte Südkorea durchaus überstehen. Dafür dürfte das Team aber das Auftaktspiel gegen Russland am 18. Juni (0 Uhr) nicht verlieren. Der zweite Gegner Algerien, 22. Juni (21 Uhr), sollte machbar sein. Im letzten Spiel trifft Südkorea auf Belgien, den Favoriten der Gruppe (26. Juni, 22 Uhr).

WM-Historie
Südkorea ist Dauergast bei Fußball-Weltmeisterschaften. Doch nur einmal kam das Team richtig weit. Bei der WM im eigenen Land 2002 unterlagen die "Taeguk Warriors" Deutschland im Halbfinale 0:1 und wurden für ihren vierten Platz gefeiert. 1954 war Südkorea erstmals bei einer WM dabei, allerdings damals noch chancenlos. Die Mannschaft verlor 0:9 gegen Ungarn und 0:7 gegen die Türkei. Sei 1986 ist Südkorea regelmäßig bei Weltmeisterschaften dabei, allerdings überstand das Team nur zweimal die Vorrunde.
WM-Duelle mit Deutschland
Neben dem bereits erwähnten Halbfinale spielte Südkorea auch bei der WM 1994 gegen Deutschland. Das Team von Berti Vogts gewann 3:2 (Tore für Deutschland: Jürgen Klinsmann (2) und Karlheinz Riedle). Den deutschen Fans wird das Spiel allerdings vor allem wegen der Affäre um Stefan Effenberg in Erinnerung bleiben. Der Mittelfeldspieler zeigte den Zuschauern den Mittelfinger und wurde von Vogts nach Hause geschickt.
Lesen Sie am Montag alles Wichtige zum WM-Teilnehmer Kamerun!