Fotostrecke

Fotostrecke: Ein großer Star und viele Kleine

Foto: JONATHAN NACKSTRAND/ AFP

WM-Gegner Portugal Cristiano oder nix

Wohl kein anderer WM-Teilnehmer ist dermaßen von einem Spieler abhängig wie Portugal. Cristiano Ronaldo ist der Mann, um den sich alles dreht. Auf seine Fitness kommt es an. Die Nationalmannschaft von Portugal im Porträt.

Dies ist die 9. Folge der WM-Serie von SPIEGEL ONLINE: Jeden Tag stellen wir einen Teilnehmer des Turniers in Brasilien vor. Heute: Portugal.

Das Team
Bei Portugal weiß man eigentlich nie so genau: Ist das Team einer der Mitfavoriten oder Aspirant auf ein ganz frühes Ausscheiden? Bei der Mannschaft ist alles drin, im Positiven wie im Negativen. Wie so oft hat sich Portugal durch die Qualifikation eher gequält, musste in die Playoffs gegen Schweden. Rückschlüsse auf den Turnierverlauf lässt das allerdings nicht zwingend zu. Bei der EM 2012 hat das Team auch nach einer schwachen Qualifikation den Finaleinzug denkbar knapp verfehlt.

Die Stars
Genauer gesagt: Der Star. Bei Portugal dreht sich alles und wirklich alles um Superstar Cristiano Ronaldo. Dafür kann der Stürmer von Real Madrid nichts. Er ist einfach so überragend, so torgefährlich, so präsent, dass an ihm kein Weg vorbei führt. Dass der Weltfußballer in den vergangenen Wochen immer wieder mit Verletzungen zu tun hatte, löst in Portugal leichte Anfälle von Nervosität aus. Ein Ausfall von "CR7" - und die Portugiesen könnten schon die frühe Heimreise buchen. Trotz eines Pepe (Real Madrid), trotz eines Nani (Manchester United). Gegen Ronaldo fallen sie alle ab.

Der Trainer
Paulo Bento ist sicherlich keiner, den die "11 Freunde" in ihre Reihung der Supertrainer aufnehmen würden. Bei öffentlichen Auftritten wirkt der frühere Nationalspieler weniger wie ein selbstbewusster Coach als vielmehr wie ein Erfüllungsgehilfe seines größten Stars im Team. Dass Bento Cristiano Ronaldo tatsächlich ernsthaft in die Schranken weisen würde, wenn es mal notwendig wäre, ist kaum vorstellbar. Bento ist ein Verwalter des portugiesischen Spiels, im Zweifelsfall entscheidet Ronaldo, was auf dem Platz gemacht wird.

WM-Gegner
Am 16. Juni kommt es bereits im ersten Gruppenspiel zum Showdown mit Deutschland - wie vor zwei Jahren bei der EM. Damals siegte das Löw-Team durch ein Mario-Gomez-Tor zwar 1:0, aber das Ergebnis sagt schon aus, wie knapp es dabei zuging. Die zwei anderen Vorrundengegner, Ghana und die USA, will und muss Portugal schlagen, um seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Das Erreichen des Achtelfinales ist Pflicht, und das dürfte das Team auch schaffen.

WM-Historie
Eher durchwachsen. 1966, als Portugals Fußball-Legende Eusebio in seiner Blüte stand, gelang den Portugiesen der Sprung bis ins Halbfinale, bevor die Engländer den Endspieltraum beendeten. Portugal wurde Dritter, bisher der größte Erfolg der Mannschaft. Ansonsten ist die portugiesische WM-Bilanz eine lange Geschichte von Enttäuschungen. Überhaupt konnte sich die Auswahl erst '66 zum allerersten Mal für eine WM-Endrunde qualifizieren. Es dauerte bis 2006 und Rang vier, dass man sich wieder in der WM-Spitze wiederfand. Vor vier Jahren war bereits im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien Schluss.

WM-Duelle mit Deutschland
Mit der deutschen Nationalmannschaft gab es erst ein einziges Aufeinandertreffen - das allerdings war äußerst stimmungsvoll. Im Spiel um Platz drei bei der Sommermärchen-WM 2006 machte Bastian Schweinsteiger eines seiner auffälligsten Länderspiele. Zwei der drei deutschen Treffer beim 3:1-Erfolg von Stuttgart gingen auf sein Konto, auch am dritten Treffer war er beteiligt. In der WM-Qualifikation war man 1996/1997 in einer gemeinsamen Gruppe: Beide Duelle endeten damals unentschieden (1:1 und 0:0).

Die WM-Teilnehmer im Porträt
aha
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren