Demonstranten: »Schande über Katar, Schade über die Fifa«
Mehrere Dutzend LGBTQIA+-Aktivisten haben am Samstag vor der Londoner Botschaft von Katar für die Rechte von Homosexuellen protestiert. Am Sonntag beginnt in Katar die Fußballweltmeisterschaft. Mit Sprechchören kritisierten die Demonstranten die Organisatoren der Weltmeisterschaft dafür, dass das Turnier in einem Land ausgetragen wird, das LGBTQIA+-Rechte nicht anerkennt.
Peter Tatchell, LGBTQIA+-Aktivist: »Wir sind hier, um gegen die Diktatur in Katar zu protestieren. Wir senden unsere Liebe und Solidarität an katarische Frauen, LGBTs und Wanderarbeiter. Wir sind auf eurer Seite. Wir wollen auch eine Botschaft an die Fifa senden: Hört auf, mit dem sexistischen, homophoben und rassistischen Polizeistaat zusammenzuarbeiten.«
Gleichgeschlechtliche Beziehungen werden in Katar mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. Die katarischen Organisatoren der Fußballweltmeisterschaft haben die Besucher vor öffentlichen Liebesbekundungen gewarnt. Gleichzeitig betonen sie, dass jeder, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung oder seinem Hintergrund, bei der Veranstaltung willkommen sei. Katar sieht sich zudem Vorwürfen der Misshandlung von Arbeitern beim Stadionbau ausgesetzt. Im kleinen Golfstaat versuchen die Veranstalter die Aufmerksamkeit nun auf das Spielfeld zu lenken.
Patrick Simon, in Katar lebender Kanadier: »Ja, beim Aufbau gab es einige Probleme. Aber ich denke, sobald das Turnier beginnt, wird alles gut laufen.«
Tausende Sicherheitskräfte bereiten sich vor dem Eröffnungsspiel auf die Kontrolle der Menschenmengen vor. Eine Herausforderung: Mehr als 1,2 Millionen Besucher werden erwartet – mehr als ein Drittel der Bevölkerung Katars. Das Gastgeberland beginnt die Weltmeisterschaft am Sonntag gegen Ecuador.