Umstrittener Jubel von Real-Star Gareth Bale "Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge"

Der walisische Superstar von Real Madrid, Gareth Bale, hat Ärger - wegen eines provokanten Fanbanners. Spanische Medien sind pikiert, wechselt der Angreifer jetzt zu Manchester United?
Fanfahne in Wales

Fanfahne in Wales

Foto: Andrew Boyers/REUTERS

Gareth Bale und Real Madrid - diese Beziehung war bereits in der Vergangenheit eher angespannt. Und besser dürfte sie nach dem Dienstagabend auch nicht geworden sein. Jubelszenen nach dem Sieg der walisischen Nationalmannschaft gegen Ungarn (2:0) und der damit verknüpften EM-Qualifikation wurden in Madrids Zeitungen zerrissen.

Zu sehen waren die walisischen Spieler, unter ihnen Bale, die mit einer Flagge ihres Landes jubelten, auf der der Schriftzug: "Wales. Golf. Madrid. In that Order" ("Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge") stand. Während des Spiels hatten Fans sie auf der Tribüne gezeigt, die Spieler hatten sie anscheinend nach ihrem Sieg übernommen.

Hier können Sie die Szene im Video sehen:

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Der Spruch auf dem Banner ist durch einen kritischen Kommentar des früheren Real-Stars Predrag Mijatovic inspiriert. Dieser hatte in einer TV-Sendung über Bale, den unbestrittenen Star der Walister, gesagt: "Ihn interessiert zuallererst die Nationalmannschaft von Wales. Dann kommt Golf, und erst dann Madrid."

Ob Bale den Spruch vor dem Jubel von vorn gesehen hat, ist auf den TV-Bildern nicht deutlich zu erkennen. Für viele Madrider Medien war die Sache jedoch klar: "Bale hat Madrid verspottet", schrieb das Sportblatt "AS", und bei "Marca" war zu lesen: "Das ist die zigste Unverschämtheit von Bale gegenüber Madrid. Die Beziehung zwischen dem Verein und dem Spieler ist kaputter denn je."

Zwischen Real und Bale gibt es schon lange Spannungen. Für 100 Millionen Euro war der Stürmer 2013 von Tottenham Hotspur nach Madrid gewechselt. Doch Bale war häufig verletzt, seine beiden Tore beim Champions-League-Triumph 2018 gegen den FC Liverpool gehörten zu den seltenen Höhepunkten. Trainer Zinédine Zidane ließ mehrmals durchblicken, dass er mit Bale nicht viel anfangen kann.

"Basta ab sofort"

Im Sommer sollte Bale eigentlich Real verlassen. Der Wechsel nach China scheiterte im letzten Augenblick. Seit dem 5. Oktober hatte er kein Pflichtspiel mehr für Real bestritten, auch aufgrund einer Verletzung. "Bei deinen tausend Verletzungen hatten wir immer Geduld. Wir haben deine Leidenschaft für Golf akzeptiert, und auch dein schlechtes Spanisch. Basta ab sofort", war bei "Madrid Sports" zu lesen.

Deutlich wohler als in Madrid scheint sich Bale im Kreise der Nationalmannschaft zu fühlen. Schon am Rande des Spiels in Aserbaidschan hatte der 30-Jährige gesagt: "Es ist, als ob man mit den alten Freunden im Park spielt. Bei Wales spreche ich meine Sprache und fühle mich wohler." Gleichwohl werde er aber immer 100 Prozent geben, egal wo er spiele.

Womöglich ist das bald wieder näher an der Heimat: Es gibt bereits Gerüchte über einen Wechsel zum englischen Rekordmeister Manchester United im Winter.

bka/dpa
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