Gladbacher Legende Der Trommler Manolo ist tot
Hamburg Wie der Zweitligist Borussia Mönchengladbach am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte, ist Manolo "nach langer Krankheit" gestorben. Er wurde 69 Jahre alt.
Manolo, der mit bürgerlichem Namen Ethem Özerenler hieß, war 1968 als sogenannter "Gastarbeiter" aus der Türkei in die Bundesrepublik gekommen. 1977 tauchte der Angestellte in einer Spinnerei erstmals mit seiner Trommel am Bökelberg auf.
Über viele Jahre gab Manolo, der stets auf dem Zaun vor der Nordkurve saß, den Takt vor. Nicht nur bei den Borussen war er bekannt. Seinen Namen hatte er dem berühmten Fußballfan Manolo aus Sevilla entlehnt, der bei Länderspielen der spanischen Auswahl den Einpeitscher gab.
Seit 2002 ging es Manolo immer schlechter, er kam nicht mehr regelmäßig ins Stadion. Er wurde in ein Pflegeheim gebracht, der Kontakt zu seinem Verein wurde weniger. Zuweilen schickten Fans Pakete, gab es eine Spende.
Das neue Stadion im Borussia-Park hat er noch gesehen, aber am Ende war Manolo wegen seiner Diabetes auf den Rollstuhl angewiesen. Er kam nicht mehr.
Dem "Stern" hatte er einst gesagt: "Keiner trommelt wie ich." Und dann machte er es vor: "Bamm-bamm-bammbammbamm, bammbammbammbamm-bammbamm. Das ist zum Beispiel für die Fans. Oder bei einem Eckball: Bamm-bamm-bammbamm, bamm-bamm-bammbamm. Mit meinem Trommeln kann ich die Spieler sogar auffordern, den Ball zu passen. Oder den Ball zu halten. Das mache ich mit einem einzigen Trommelschlag."
Nun ist die Trommel endgültig verstummt.
ach