Hertha-Profis Kobiaschwili (am Boden), Drobny: Sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz
Foto: ddpWomit kann man sich dieser Tage in Berlin trösten, nachdem Hertha BSC erneut nicht gewonnen hat und weiter am Tabellenende festgefroren ist? Vereinspräsident Werner Gegenbauer versuchte es mit einem Fakt, der nach dem torlosen Unentschieden gegen den VfL Bochum irgendwie doch dafür sprach, dass die Berliner im Abstiegskampf nicht alle Hoffnungen fahren lassen müssen. "Wir haben heute einen Punkt auf den 16. Tabellenplatz gutgemacht", sagte er. Der Hinweis würde vielen zwar nicht gefallen, "aber sonst reden wir doch auch immer über die Zahlen".
Gegenbauers Bemerkung war angesichts der Heimniederlage von Hannover 96 unstrittig, denn dadurch ist der Relegationsplatz für Hertha jetzt nur noch sechs Punkte entfernt. Und er hätte auch noch weitere Zahlen referieren können. Fünf Punkte hat Hertha in der Rückrunde geholt, das ist nur einer weniger als in den 17 Spielen der Hinrunde. Als einziger Bundesligist haben die Berliner nach der Winterpause noch kein Gegentor kassiert, auch das ist auf der Habenseite festzuhalten.
Dennoch gleicht die Situation des Clubs der Wetterlage in der Hauptstadt. Die furchtbar eisigen Minustemperaturen sind zwar vorbei, zwischendurch hatte es sogar schon etwas getaut, doch letztlich steckt Berlin doch weiter unter einer dicken Schicht aus Eis und Schnee. Ein wirkliches Tauwetter ist so wenig in Sicht wie ein rettender Platz in der Bundesligatabelle für Hertha.
Richtig überzeugend ist zudem nur der Trotz des Publikums, das in den vergangenen Wochen eine fünfstellige Zahl von T-Shirts mit der Aufschrift "Aufholjäger" gekauft hat. Trotz vereister Straßen und Wege waren gegen Bochum mehr als 37.000 Zuschauer ins Olympiastadion gekommen. In Berlin will ein großer Teil der Zuschauer mit einer Entschlossenheit das Wunder erzwingen, die bewundernswert ist. Er unterstützt allerdings Spieler, die offensichtlich mehr mit der Realität hadern als an Fußballmärchen zu glauben.
Nur in kurzen Phasen des Spiels gegen Bochum machten die elf Mann auf dem Platz den Eindruck, als würden sie mit heißem Herzen jene Chance noch nutzen wollen, die es angesichts der grausamen Hinrunde eigentlich sowieso nicht gibt. Wie eine Mannschaft, die mit Macht von unten nachdrängt, wirkte Hertha nie. "In der ersten Halbzeit war unsere Leistung einer Mannschaft im Abstiegskampf nicht würdig", sagte Mannschaftskapitän sogar. Mit aller Vorsicht hatten sich die Gastgeber da nämlich bemüht, möglichst nichts falsch zu machen, anstatt sich entschlossen auf einen Gegner zu stürzen, der auch nicht gerade die Extraklasse der Liga verkörpert.
"Deutliche Ansprache" in der Halbzeitpause
Friedhelm Funkel berichtete, dass es zur Halbzeit eine "deutliche Ansprache" gegeben hätte und man fragte sich für einen Moment, wozu es einer solchen in der momentanen Situation überhaupt bedurfte. Vielleicht ist die Antwort darauf aber schlichter als man denkt. Auch die neugestartete Mannschaft von Hertha BSC ist nämlich eine mit bescheidenem Potential. Es mag höher sein als vor der Winterpause, und der Brasilianer Raffael hatte sogar ein paar wirklich starke Momente, aber die Zahl der Fehlpässe und unnötigen Fouls war noch immer gewaltig hoch. Und so traut sich die Mannschaft eben nicht, einfach drauflos zu stürmen, weil sie ahnt, dass das ganz schnell nach hinten losgehen könnte.
Am kommenden Freitag in Bremen (20.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) werden die Berliner froh sein, dem Gegner das Spiel überlassen und auf Konter setzen zu können. Danach kommt der FSV Mainz 05 in die Hauptstadt, und es wird wieder eines dieser Spiele wie gegen Bochum oder zuvor Mönchengladbach, die man eigentlich gewinnen muss. Und vielleicht ist es bis dahin wenigstens wärmer.
Für die Bürger Berlins ist klar, dass auch dieser knallharte Winter irgendwann ein Ende finden wird. Für die Fans von Hertha BSC sind die Aussichten nicht so gut. Sie wissen zwar ebenfalls, dass selbst diese schlimme Saison zu Ende gehen wird. Von der Garantie auf einen glücklichen Ausgang hingegen sind sie weit entfernt.
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