Berlin unterliegt Werder Bremen
Hertha-Krise ist, wenn nicht mal der Elfmeter reingeht
Ein Elfmetertor kassiert, selbst einen Elfmeter verschossen: Hertha BSC verliert auch gegen Werder Bremen. Mit nur einem Tor und nur einem Punkt aus vier Spielen rutscht Berlin tiefer in den Abstiegskampf.
Werder Bremen hat sich von den Abstiegsplätzen distanziert und die Krise von Hertha BSC verschärft. Bremen gewann am 18. Bundesliga-Spieltag 4:1 (2:1) in Berlin. Davie Selke (10. Minute, Foulelfmeter) und Ömer Toprak (29.) brachten Werder in Führung. Jhon Córdoba (45.+2) gelang der Anschluss, doch Leonardo Bittencourt (57.) und Joshua Sargent (77.) erzielten den Endstand.
Hertha BSC schoss in den vergangenen vier Spielen nur ein Tor, holte lediglich einen Punkt und steckt damit in einer Krise. Die Berliner haben nur zwei Punkte Vorsprung auf den 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz. Die Kölner spielen am Sonntag gegen Hoffenheim und könnten Hertha überholen. Werder Bremen steht aktuell sechs Punkte vor dem Relegationsplatz.
Gegen Köln vor einer Woche ließ Hertha-Trainer Bruno Labbadia mit drei Stürmern spielen, gegen Hoffenheim mit zwei Stürmern – nun gegen Werder blieb in der Spitze nur noch Jhon Córdoba übrig. Krzysztof Piatek saß auf der Bank, Dodi Lukebakio war nicht im Kader. Torgefahr strahlten die Berliner aber auch mit der neuen Aufstellung zunächst kaum aus.
Stattdessen ermöglichte die Hertha-Abwehr Bremen die frühe Führung. Maximilian Mittelstädt kam im Strafraum mit einer Grätsche gegen Romano Schmid zu spät, Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Elfmeter. Den verwandelte Davie Selke mit einem platzierten Schuss in den rechten Torwinkel zum 1:0 (10.).
Hertha war um Ballbesitz bemüht, kam jedoch nur selten in den Strafraum der Bremer. Ein Dribbling von Matheus Cunha eröffnete dann aber die Chance zum Ausgleich: Bremens Jean-Manuel Mbom traf Cunha von hinten, erneut gab Schiedsrichter Schlager Elfmeter. Cunha führte selbst aus, doch Torwart Jiri Pavlenka parierte den Schuss mit einem Sprung in die rechte Ecke (22.). Nur sieben Minuten später schlug Bremen dann wieder zu. Leonardo Bittencourt flankte einen Eckball von der rechten Seite in den Strafraum und Ömer Toprak traf per Kopf zum 2:0 (29.). Später mussten mit Selke (32.) und Toprak (51.) beide Torschützen verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Werder zog sich zurück und überließ Berlin öfter den Ball. Hertha spielte sich immer wieder an den Strafraum heran, die großen Chancen blieben jedoch aus. Kurz vor der Pause gelang dennoch der Anschluss. Peter Pekarík flankte von der rechten Seite in den Strafraum und Córdoba erzielte per Kopf das 1:2 (45.+2).
Eine Aufholjagd resultierte aber nicht aus dem Tor. Stattdessen zog Bremen nach der Pause wieder davon. Maximilian Eggestein spielte einen hohen Ball an den Elfmeterpunkt und Bittencourt schoss Torwart Alexander Schwolow den Ball durch die Beine ins Tor (57.).
Chancenlos war Berlin danach nicht. Cunha hatte die große Möglichkeit zum erneuten Anschluss, schoss aber unbedrängt am Tor vorbei, anstatt zum einschussbereiten Piatek querzulegen (66.). Bremen blieb lange zurückhaltend, doch der eingewechselte Sargent sorgte für die Vorentscheidung, mit einem Schuss aus 20 Metern traf er zum 4:1 (77.).