Hitzfeld-Nachfolge Klinsmann wird neuer Trainer beim FC Bayern

Was für ein Coup! Jürgen Klinsmann heißt der Nachfolger von Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern. Der frühere Bundestrainer tritt seinen neuen Job zum 1. Juli an, teilte der Club mit. "Eine kluge und durchdachte Entscheidung", so Bayern-Präsident Franz Beckenbauer.

München - Erst kürzlich hatte Hitzfeld bekannt gegeben, dass er zum Ende der Saison beim FC Bayern aufhören will. Klinsmann hatte die deutsche Nationalmannschaft 2006 zum dritten Platz bei der Weltmeisterschaft geführt.

Der 108-malige deutsche Nationalspieler Klinsmann war von 2004 bis 2006 Bundestrainer und hatte die DFB-Auswahl zum dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 2006 geführt. Beim FC Bayern stand er als Spieler von 1995 bis 1997 unter Vertrag und gewann in dieser Zeit den Uefa-Cup und die Deutsche Meisterschaft. In 65 Spielen schoss Klinsmann 31 Tore für den FCB. Er hat noch nie einen Proficlub trainiert.

Der 43-Jährige lebt mit seiner Familie in Newport Beach in der Nähe von Los Angeles. Ob er für seine neue Tätigkeit beim FC Bayern nach Deutschland zurückkehren wird, teilte der Verein bislang nicht mit. Die Pendelei zwischen den USA und Deutschland hatte in seiner Karriere als Bundestrainer anfangs für öffentliche Diskussionen gesorgt.

Bereits vor gut einem Jahr hatte Klinsmann öffentlich erklärt, dass er sich einen Job als Trainer des FC Bayern gut vorstellen könne. Der "Zeit" sagte er damals, dass es trotz gelegentlicher Differenzen mit Bayern-Manager Uli Hoeneß "durchaus eine gemeinsame Basis, sogar eine gemeinsame Zukunft geben kann, irgendwo, irgendwann".

FC-Bayern-Präsident Franz Beckenbauer sagte der "Bild" heute: "Ich finde die Entscheidung nicht mutig, sondern klug und durchdacht. Jürgen Klinsmann hatte mit seinen neuen Methoden bei der Nationalmannschaft Erfolg. Und ich bin sicher er wird auch beim FC Bayern Erfolg haben".

Auch Bundestrainer Joachim Löw, der die deutsche Nationalelf mit Klinsmann zusammen bei der WM 2006 zu Platz drei geführt hatte, äußerte sich positiv: "Er ist eine absolute Bereicherung für den deutschen Fußball", so Löw. Insgesamt ist es ein spannendes Projekt, dass ein ehemaliger Bundestrainer, der viel bewegt hat, einen deutschen Spitzenclub trainiert. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit."

Bei einem Bayern-Spieler stieß die Nachricht von der Klinsmann-Verpflichtung auf wenig Interesse. "Mich tangiert das nicht mehr. Ich beschäftige mich nicht mit dem Thema", sagte Torwart Oliver Kahn, der seine Karriere im Sommer beendet. Klinsmann hatte Kahn im Vorfeld der WM 2006 als Nummer eins der Nationalmannschaft ausgebootet und stattdessen auf Jens Lehmann gesetzt.

Bei einer Pressekonferenz heute Nachmittag will der Club Details bekannt geben.

all/sid/dpa

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