VfB Stuttgart
Stevens soll seine Spieler beschimpft haben
VfB-Trainer Huub Stevens hat seine Spieler offenbar als "Affen" bezeichnet. Ein Motivationstrick vor dem Abstiegs-Endspiel gegen den HSV? Auch ein Sexverbot soll es für die Stuttgarter geben.
Huub Stevens ist für seine offenen Worte bekannt. Aber für Beschimpfungen? Zwei Spieltage vor dem Saisonende wollte der Trainer seinen Spielern mit einem Wutausbruch offensichtlich noch einmal den Ernst der Lage verdeutlichen. "Das ist Abstiegskampf", schrie der Niederländer beim Vormittagstraining am Donnerstag. Seine Mannschaft hatte sich in einem Kreis um ihn versammelt.
Danach ging Stevens davon, machte mehrfach eine wegwerfende Handbewegung und rief den Spielern laut Nachrichtenagentur sid zu: "Ihr seid Affen, Affen seid ihr", und "hört doch auf, hört doch auf!" Die Szene spielte sich gegen Ende des Trainings ab. Der 61-Jährige verließ den Trainingsplatz, setzte sich auf eine Bank und saß dort rund 20 Minuten, während die Spieler noch Torschüsse trainierten.
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Nicht daran teil nahmen Antonio Rüdiger, Daniel Didavi, Timo Baumgartl und Geoffroy Serey Dié, die im Spiel zwischen dem Tabellenletzten aus Stuttgart (30 Punkte) und dem Hamburger SV (14./32 Punkte) am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE, TV:Sky) laut Stevens aber einsatzbereit sein sollen.
Wenig später war Stevens dann schon wieder bester Laune - oder tat zumindest so. Auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz war der von vielen nicht beobachtete Wutausbruch, über den bisher nur die Nachrichtenagentur sid berichtet, nur noch indirekt ein Thema: Auf die Frage, ob er seinen Spielern jetzt noch den Ernst der Lage deutlich machen müsse, antwortete Stevens: "Wenn ich das tun müsste, dann wäre ich im falschen Film."
Was er denn von der Arbeit des ehemaligen VfB- und jetzigen HSV-Trainers Bruno Labbadia wisse? Nichts wisse er, antwortete Stevens und ergänzte: "Ich bin in Stuttgart, nicht in Hamburg. Ich schaue nicht nach dem Gegner." Ebenso klar seine Ansage zu den Vorgaben an die Spieler am Samstag: "Ruhe behalten und ein Tor mehr schießen als der Gegner."
Über mögliche Regeln für seine Profis vor dem Abstiegs-Endspiel - Stichwort Sexverbot - sagte Stevens: "Ich verbiete alles, die dürfen nur noch trinken und essen. Schade für die Frauen."