Rassismus in der Serie A Inter Mailand zu zwei Geisterspielen verurteilt

Inters Mauro Icardi im Spiel gegen Napoli
Foto: Roberto Bregani/EPA-EFE/REXWegen der rassistischen Beleidigungen gegen Kalidou Koulibaly von der SSC Neapel hat der italienische Fußballverband Inter Mailand zu zwei Heimspielen vor leeren Rängen verurteilt. In einer weiteren Partie muss die Fankurve im Giuseppe-Meazza-Stadion leer bleiben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Betroffen sind die Partien gegen Benevento im Pokal und Sassuolo in der Serie A; im Heimspiel ohne Fankurve trifft Inter auf Bologna.

Napolis Kalidou Koulibaly (vorne), Trainer Carlo Ancelotti (r.)
Foto: Alberto Lingria/ REUTERSKoulibaly, gebürtiger Franzose, der für den Senegal spielt, war während des Topspiels, das der Tabellendritte Inter 1:0 gewann, mehrfach mit Affenlauten von der Tribüne provoziert worden. "Was heute passiert ist, ist nicht nur für uns nicht gut. Es ist auch nicht gut für den italienischen Fußball insgesamt", sagte Napoli-Trainer Carlo Ancelotti nach Abpfiff. "Wir haben dreimal nachgefragt und das Schiedsrichtergespann aufgefordert, die Partie zu unterbrechen."
Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala verurteilte die Beschimpfungen in einem Facebook-Post. Dort sprach er von einer "schandvollen Tat gegenüber einem wahren Athleten, der seine Hautfarbe mit Stolz trägt."
Rassistische Gesänge haben in der Serie A schon mehrfach zu Ausschlüssen von Fans geführt. Auch Inter war betroffen. 2014 musste der Klub seine Fankurve für zwei Spiele schließen, auch damals waren diskriminierende Fangesänge gegen Napoli Auslöser. 2013 führte Fremdenfeindlichkeit im Spiel gegen Juventus zu einem Teilausschluss der Zuschauer.
Beim 1:0 gegen die SSC war Koulibaly selbst vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen worden, weil er nach einer Gelben Karte höhnisch geklatscht hatte. Dafür wurde er von der Spruchkammer zu zwei Spielen Sperre verurteilt.
Rund um das Spitzenspiel hatte es Ausschreitungen gegeben. Ein 35-Jähriger war danach im Krankenhaus gestorben.