Interview mit Klaus Toppmöller "Ich bin ein Fachmann"

Klaus Toppmöller, Sie sind neuer Cheftrainer von Bayer Leverkusen. Wie beurteilen Sie Ihre Ausgangsposition?

Klaus Toppmöller:

Es ist die schönste Aufgabe für mich. Ich will eine neue Aufbruchstimmung wecken. Ich will keine Prognose über eine Platzierung abgeben, aber wir wollen erfolgreich Fußball spielen und die Leute begeistern. Ich denke, wir sollten optimistisch an die Sache rangehen.

Sie bekommen Peter Hermann und Ralf Minge, zwei Leute aus dem erweiterten Bayer-Trainerstab, als Assistenten zur Seite gestellt.

Toppmöller: Es ist eine gute Lösung gefunden worden. Dass ich Chef bin, werde ich nach außen demonstrieren. Ich bin aber auch ein Teamplayer und freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Cotrainern Peter Hermann und Ralf Minge. Wir wollen das Optimale für den Verein herausholen.

Im vergangenen November scheiterte Ihr Wechsel zu Bayer an der Ablöseforderung des 1. FC Saarbrücken von 20 Millionen Mark. Wann wurden die Gespräche wieder aufgenommen?

Toppmöller: Wir waren uns damals schon einig, was die Arbeitsbedingungen angeht. Seitdem hatte ich ein Auge auf Bayer und habe mir jedes Spiel von Leverkusen angesehen. Ich war immer nah dran. Vor 14 Tagen hat es wieder Kontakt zu Bayer gegeben. Reiner Calmund hat mich gebeten, vor dem 20. Mai nicht bei einem anderen Verein zu unterschreiben.

Die letzten Bayer-Trainer wie Christoph Daum und Berti Vogts klagten häufiger darüber, dass die Mannschaft ihr Leistungspotenzial nicht abruft. Wie wollen Sie diesen Missstand beheben?

Toppmöller: Die Leverkusener spielen unter ihren Möglichkeiten. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Spielermaterial einiges erreichen können. Die Mannschaftsführung gehört zu meinen Stärken. Auch bei Eintracht Frankfurt hatten wir eine Reihe von Stars wie Uli Stein, Anthony Yeboah oder Andreas Möller. Ich bin ein Fachmann und kenne mich aus.

Sie wohnten bislang in Rivenich an der Mosel. Behalten Sie dort weiterhin Ihr Domizil?

Toppmöller: Ich werde mir eine Wohnung in Leverkusen nehmen, Tag und Nacht für den Verein arbeiten. Rivenich ist eine Stunde mit dem Auto entfernt. Das dürfte kein Problem sein.

Werden Sie der Bayer-Mannschaft in die USA folgen, wo das Team eine Tournee bestreitet?

Toppmöller: Nein. Vielleicht werde ich zur U20-Weltmeisterschaft fliegen, um den ein oder anderen Spieler zu sehen. Trainingsbeginn in Leverkusen ist der 26. Juni. Dann geht es los.

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