Frage:
Herr Völler, K.o. in der ersten Runde des Uefa-Pokals gegen ZSKA Sofia, 48 Stunden später folgte ein 1:1 gegen Arminia Bielefeld. Wie erklären Sie sich die enttäuschenden Leistungen?
Völler: Im Uefa-Pokal sind wir gegen einen starken Gegner ausgeschieden, auf den man normalerweise erst im Viertelfinale trifft. Unser Ausscheiden ist bitter und tut sehr weh. Gegen Bielefeld fehlte der Mannschaft die geistige Frische, sie war müde, körperlich ausgelaugt.
Frage: Aber die Fans haben die Mannschaft mit Pfiffen bedacht.
Völler: Die Mannschaft tut mir Leid. Sie hat alles gegeben, sie hat bis zum Schluss gefightet und hätte am Ende fast noch gewonnen, obwohl die Spieler schwere Beine nach den Strapazen in Sofia hatten.
Frage: Welchen Einfluss hatte das Spiel in Sofia auf die Vorstellung gegen Bielefeld?
Völler: Es ist ein Unding, zwei Tage nach einem Uefa-Cup-Spiel wieder in der Bundesliga antreten zu müssen. Es sollte möglich sein, dass alle Vereine, die donnerstags im Uefa-Cup spielen, erst sonntags ran müssen. Da müssen sich die Clubs und die DFL zusammensetzen. Die sollen nicht so viel ans Geld denken.
Frage: Geschäftsführer Wolfgang Hölzhauser wurde mit "Holzhäuser raus"-Rufen zum Sündenbock für die letzten Enttäuschungen gestempelt. Berechtigt?
Völler: Er tut mir Leid, das hat er nicht verdient. "Holzi" ist nicht der Schuldige, ich habe die Entscheidungen mitgetragen. Ich bleibe dabei, die Trennung von Klaus Augenthaler war vonnöten, hätte vielleicht sogar früher erfolgen sollen. Hier herrscht kein Chaos, wir haben eine Ergebniskrise. Ein bisschen Chaos herrschte in der Saison nach dem Einzug ins Champions-League-Finale, aber jetzt nicht. Das ist hier ein sensibles Gebilde, an dem Tag und Nacht gearbeitet wird.
Frage: Wie lange bleiben Sie noch Interimscoach bei Bayer?
Völler: Solange ich gebraucht werde, dafür bin ich da. Ob wir den neuen Trainer in der nächsten oder übernächsten Woche präsentieren, muss man sehen.
Frage: Wird Morten Olsen, der dänische Nationaltrainer, ihr Nachfolger?
Völler: Namen kommentiere ich nicht. Es gibt einige Kandidaten, wir kriegen einen sehr, sehr guten Trainer.
Aufgezeichnet von Joachim Neußer, sid
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Hand-Ball: Die Augen von Georg Koch verraten die Angst des Duisburger Torwarts vor dem Gegentreffer. Der folgt auch umgehend - Michael Delura trifft zum 1:0 für Hannover 96. Duisburg schafft aber später noch den 1:1-Endstand.
Bodenturnen: Der Leverkusener Clemens Fritz (l.) und Bielefelds Sibusiso Zuma in ungewohnter Lage. Bielfeld überraschte mit einem 1:1 bei Bayer.
Geballte Wut: So sieht ein Trainer aus, dessen Mannschaft nicht gewinnen kann. Friedhelm Funkels Frankfurter Eintracht spielte gegen Schalke 04 gar nicht so schlecht, trotzdem gewann die Gäste 1:0.
Fußballballett: Der Berliner Malik Fathi (l.) und Bremens Jurica Vranjes streiten sich in athletischer Körperhaltung um das Spielgerät. In einem leidenschaftlichen Schlussspurt gewann Bremen in Berlin 2:1.
Halteversuch: Der Wolsburger Diego Klimowicz gibt alles, um den Bayern-Spieler Lucio am Fortkommen zu hindern. Vergeblich. Bayern gewann 2:0, Lucio erzielte sogar den zweiten Treffer.
Tackling: So sieht Abstiegskampf aus. Der Nürnberger Dominik Reinhardt blockt mit dem Einsatz seines ganzen Körpers den Kölner Christian Rahn ab. Und der Kampf des "Club" hat sich gelohnt: Die Franken schlugen Köln 2:1.
Langes Bein: Gekämpft wurde auch in Frankfurt, wo Eintracht-Verteidiger Benjamin Huggel den Schalker Zlatan Bajramovic stört so gut es eben geht.
Kniefall: Hier hat mal ein Mainzer gegen einen Mönchengladbacher gewonnen. Benjamin Weigelt ist schneller am Ball als Thomas Broich. Doch für Mainz endete auch dieses Spiel wie die meisten in der Liga zuvor: mit einer Niederlage.