Interview mit Toppmöller "Ich kann es kaum glauben"

In einem Interview hat sich Bayer-Coach Klaus Toppmöller über den Champions-League-Triumph in La Coruna, das gewonnene Renomee für den Verein und die weiteren Saisonaussichten geäußert.

Interview mit Toppmöller

"Wir haben uns hohe Ziele gesetzt"

In einem Interview hat sich Bayer-Coach Klaus Toppmöller über den Chapions-League-Triumph in La Coruna, das gewonnene Renomee für den Verein und die weiteren Saisonaussichten geäußert.

3:1-Triumph bei Deportivo La Coruna und damit den Einzug ins Viertelfinale der Champions League geschafft. Wie hoch schätzen Sie diesen Erfolg ein?

Klaus Toppmöller: Sehr, sehr hoch. Ich habe auf das Wunder von La Coruna gehofft, und wir haben es geschafft. Mit einer Riesenbegeisterung, Teamgeist, Biss und Siegeswillen. Wenn ich in der Tabelle sehe, dass wir Erster sind, dann kann ich es kaum glauben.

Wieso, Sie haben gegen La Coruna doch schon das Hinspiel mit 3:0 gewinnen, führen die Bundesliga-Tabelle an und stehen im DFB-Pokalfinale.


Toppmöller: Moment mal. Erst sind wir in der ersten Gruppenphase der Champions League gegen Fenerbahce Istanbul, FC Barcelona und Olympique Lyon weitergekommen. Und jetzt sind wir Erster in der Hammergruppe vor Deportivo La Coruna, Arsenal London und Juventus Turin. Das ist für mich eine Sensation.

Was bedeutet der Erfolg für Bayer Leverkusen?

Toppmöller: Er freut mich für den Verein in punkto Image, Anerkennung und Renomee. Der Name Bayer wird auch in der Bundesliga in einem anderen Licht erscheinen.

Gibt der Erfolg von La Coruna einen Schub für die Endphase der Bundesliga?

Toppmöller: Ich hoffe das. Aber schon am Samstag haben wir das schwere Heimspiel gegen 1860 München. Es gab trotz des Sieges in La Coruna beim Bankett eine Sperrstunde. Zeit zum Feiern haben wir nicht, denn es gibt keine leichten Spiele.

Sie tanzen mit Ihrer Mannschaft noch auf drei Hochzeiten, Deutsche Meisterschaft, Champions League und DFB-Pokal. Welches Ziel hat Priorität?

Toppmöller: Die Mannschaft weiß ganz genau, was in dieser Saison alles möglich ist. Wir haben uns alle hohe Ziele gesetzt, jeder Einzelne muss mitziehen, hundert Prozent bringen, um sie zu verwirklichen. Priorität hat ganz klar die deutsche Meisterschaft. Denn es ist Wunschdenken, dass wir die Champions League gewinnen.

Bei der Auslosung des Viertelfinale am Freitag in Nyon kann Bayer als Gruppensieger den FC Liverpool, Panathianikos Athen und Bayer München als Gegner erhalten. Haben Sie einen Wunschgegner?

Toppmöller: Um Gottes Willen nicht die Bayern. Aber ich habe keinen Wunschgegner, Auslosungen sind ja kein Wunschkonzert. Man muss nehmen, was kommt. Was jetzt kommt, ist für uns nur noch Schaulaufen. Die Pflicht und die Kür haben wir schon erfüllt.

Aufgezeichnet von Joachim Neußer, sid

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren