Eskalation der Gewalt vor Pokalfinale: Regierung plant drastische Maßnahmen
Foto: Massimo Percossi/ dpaHamburg - Nach den heftigen Ausschreitungen vor dem italienischen Pokalfinale zwischen dem SSC Neapel und dem AC Florenz (3:1) plant die Regierung in Rom lebenslange Stadionsperren für gewalttätige Hooligans. "Die Maßnahme ist sehr streng, doch man muss die Strafen gegen Gewalttätige verschärfen", sagte Innenminister Angelino Alfano der Tageszeitung "La Stampa". Eine Stadionsperre ist in Italien bisher auf fünf Jahre begrenzt, Wiederholungstätern droht eine Sperre von weiteren fünf Jahren.
Der Zustand des bei einer Schießerei vor dem Pokalfinale am Samstag in Rom verletzten Neapel-Fans hat sich inzwischen etwas gebessert. Ciro Esposito befinde sich inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr, könnte aber gelähmt bleiben, teilten die behandelnden Ärzte mit. Der 30-Jährige musste sich einer mehrstündigen Operation unterziehen, bei der ihm eine Kugel entfernt wurde. Die Kugel hatte seine Lunge durchbohrt und steckte nahe der Wirbelsäule fest.
Die römische Polizei bestätigte indes, dass der Anhänger des AS Rom, der wegen der Schießerei festgenommen wurde, auf die Neapel-Fans vier Pistolenschüsse gefeuert hatte. Er sei von den SSC-Anhängern provoziert worden, so die Polizei. Dem Mann, der sich bei den Auseinandersetzungen ein Bein brach, wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Gegen einen festgenommenen 33 Jahre alten Neapel-Fan wurde unterdessen ein fünfjähriges Stadionverbot verhängt.
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Vor dem Endspiel um den italienischen Fußball-Pokal zwischen dem AC Florenz und dem SSC Neapel im Olympiastadion von Rom ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Mehrere Personen sollen laut italienischen Medienberichten durch Schüsse verletzt worden sein.
Ein 30-jähriger Neapel-Fan soll um sein Leben kämpfen. Ärzte hatten in einer Not-Operation die Kugel entfernt, die die Lunge durchschlagen und die Wirbelsäule getroffen hatte, berichteten italienische Medien.
Auch im Stadion selbst flogen vor dem geplanten Anpfiff Feuerwerkskörper aus den Blöcken in Richtung Spielfeld, die Polizei setzte Tränengas ein.
Neapels Kapitän Marek Hamsik versuchte die Napoli-Fans zu beschwichtigen und verhandelte mit den Ultra-Führern. Die Führer hatten offenbar zunächst auf die Absage des Spiels gedrängt, gaben dann aber doch ihr Okay. Die Partie wurde mit einer Verspätung von 45 Minuten angepfiffen.
Florenz-Coach Vincenzo Montella wirkte ob der Vorkomnisse sichtlich mitgenommen.
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