Blatter-Tochter zum Rücktritt
"Er wollte seine Familie schützen"
Ermittlungen gegen Fifa-Offizielle? Korruptionsverdacht? Der Rücktritt des langjährigen Fifa-Bosses Joseph Blatter hat damit nichts zu tun. Sagt seine Tochter. Sie findet: Es ging nur noch darum, "ihn fertig zu machen".
Joseph Blatter hat es nicht leicht in diesen Tagen. Der Rücktritt vom Fifa-Thron kam offenbar alles andere als freiwillig, das FBI soll gegen den Schweizer ermitteln. Da tut ein wenig öffentliche Unterstützung ganz gut.
Blatters Tochter Corinne Blatter-Andenmatten, 54, dementierte in der Schweizer Boulevard-Zeitung "Blick", dass die Demission ihres Vaters mit den Ermittlungen gegen Fifa-Offizielle zu tun gehabt hätte: "Mit dieser Entscheidung wollte er in erster Linie auch uns, seine Familie, schützen. Seine Entscheidung hat nichts, aber auch gar nichts mit den kursierenden Anschuldigungen zu tun. Mein Vater ist ein ehrlicher Mensch, der sein Leben dem Fußball gewidmet hat."
Die Ankündigung ihres Vaters sei eine Erleichterung, da der von allen Seiten aufgebaute Druck jetzt wegfalle: "Zuletzt ging es nur noch darum, ihn fertig zu machen. Das hat mir extrem wehgetan."
Die Anklageschrift des New Yorker Gerichts belastet insgesamt 14 Personen, darunter neun aus dem direkten Fifa-Umfeld, schwer. Bislang waren Blatter und sein Generalsekretär Jérôme Valcke nicht auf der Liste der Verdächtigen aufgetaucht. Das, so US-Medien, habe sich nun zumindest intern geändert; das FBI und die New Yorker Bezirksstaatsanwaltschaft dementierten allerdings offizielle Untersuchungen.