Kimmich über Bayern-Trennung von Nagelsmann »Wenig Liebe, wenig Herz«

Joshua Kimmich und Leon Goretzka nach dem Sieg über Peru
Foto: Arne Dedert / dpaDie Fußballnationalspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka haben sich enttäuscht über die Freistellung ihres Vereinstrainers Julian Nagelsmann geäußert. Kimmich sprach nach dem 2:0 der DFB-Elf gegen Peru von »wenig Liebe, wenig Herz« und sagte dem ZDF weiter: »Wir müssen lernen, damit umzugehen. Wenn es zu einem Trainerwechsel kommt, ist es immer enttäuschend. Wir Spieler haben es nicht geschafft, gute Ergebnisse zu erzielen.«
Am Freitagmittag bei der DFB-Pressekonferenz, noch vor Nagelsmanns offizieller Demission, hatte der Mittelfeldspieler dem 35-Jährigen bescheinigt, »locker« zu den »Top drei« seiner Trainer zu gehören.
Goretzka sagte nach dem Peru-Spiel: »Wahrscheinlich habe ich ihn häufiger gesehen als meine Familie. Ein Schock. Trotzdem müssen wir auf unsere Klubverantwortlichen vertrauen.«
Zuvor hatte sich der Mittelfeldspieler in den sozialen Medien emotional von Nagelsmann verabschiedet. »Herzlichen Dank für die Zusammenarbeit. Eine Zusammenarbeit, die jederzeit von Vertrauen, Spaß und gegenseitiger Wertschätzung geprägt war. Du bist ein großartiger Mensch und Trainer, dem wir alle von Herzen nur das Allerbeste wünschen«, hieß es dort.
Angesprochen auf eine Äußerung von Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić, wonach es Risse zwischen Trainer und Mannschaft gegeben habe, sagte Goretzka: »Ich wäre doof, wenn ich meinem Chef widersprechen würde. Ich persönlich hatte aber keine Risse mit Julian.« Wie es bei den anderen Bayern-Profis aussehe, wisse er nicht.
Der FC Bayern hatte Nagelsmann 2021 für 25 Millionen Euro Ablöse vom Ligarivalen RB Leipzig geholt und den Trainer mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet. Nagelsmanns Nachfolger Thomas Tuchel wurde am Samstag in München vorgestellt, der 49-Jährige unterzeichnete einen Vertrag bis 2025.
Unter Nagelsmann waren die Bayern zuletzt vom ersten auf den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga gefallen. In der Champions League hatten sie jedoch das Spitzenteam Paris Saint-Germain ausgeschaltet, und auch im Pokal haben sie noch Titelchancen.