Jürgen Klopp und Lionel Messi wurden beide ausgezeichnet
Foto: Manu Fernandez/AP/dpaDer Argentinier Lionel Messi ist vom Fußballweltverband Fifa zum sechsten Mal als Weltfußballer ausgezeichnet worden. Der Star des FC Barcelona setzte sich gegen den Niederländer Virgil van Dijk vom FC Liverpool und Cristiano Ronaldo von Juventus durch. Messi ist damit wieder alleiniger Rekordsieger der prestigeträchtigen Auszeichnung. Ronaldo war wie im Vorjahr - als Luka Modric gewann - der Veranstaltung fern geblieben.
Der 32 Jahre alte Messi war mit Barcelona in Spanien Meister geworden, hatte das Halbfinale der Champions League erreicht und zudem den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas gewonnen.
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp wurde nach dem Sieg in der Champions League vor Pep Guardiola und Mauricio Pochettino zum besten Trainer der Saison gewählt. Auch Liverpool-Keeper Alisson Becker durfte sich freuen, er ist neuer Welttorhüter. Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona ging leer aus.
Klopp folgt auf Frankreichs Weltmeistertrainer Didier Deschamps, der im Vorjahr triumphiert hatte. Der 52-Jährige hatte in der vergangenen Saison in der Champions League seinen ersten Titel mit Liverpool gewonnen. In der Premier League hatten sich die Reds trotz eines neuen vereinsinternen Punkterekords und nur einer Niederlage im Saisonverlauf Guardiolas Manchester City geschlagen geben müssen. Klopp ist nach Jupp Heynckes und Joachim Löw der dritte deutsche Welttrainer. "Das hätte niemand erwartet, als ich vor über 20 Jahren angefangen habe", sagte Klopp.
Die Wahl zum Weltfußballer ist seit 2016 wieder eine eigenständige Veranstaltung der Fifa, die separat vom Ballon d'Or vergeben wird. Beide Auszeichnungen waren zwischen 2010 und 2015 zusammengelegt. Die Wahl des Weltfußballer erfolgt durch die Trainer und Mannschaftskapitäne aller Nationalmannschaften und ausgewählte Vertreter der internationalen Presse. Sie stimmen für ihre drei Favoriten aus einer Vorauswahl ab. Diese dürfen jedoch nicht aus dem eigenen Land stammen.
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Der erste von der Fifa gekürte Weltfußballer war 1991 ein Deutscher. Ein Jahr nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft wurde Lothar Matthäus als bester Spieler der Welt ausgezeichnet. Matthäus, der zu dieser Zeit beim italienischen Klub Inter Mailand spielte, setzte sich gegen den Franzosen Jean-Pierre Papin und den Engländer Gary Lineker durch.
Auf Matthäus folgte Marco van Basten. Der Niederländer wurde in der Saison 1991/1992 mit dem AC Mailand italienischer Meister und erzielte in 201 Spielen 124 Tore für den Klub. Hinter van Basten liefen 1992 der Bulgare Christo Stoitschkow und der Deutsche Thomas Häßler ein.
1993 war das Jahr von Roberto Baggio (l.). Der italienische Nationalspieler gewann in der Saison 1992/1993 mit Juventus Turin den Uefa Cup. Bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres setzte er sich gegen Romário aus Brasilien und Dennis Bergkamp aus den Niederlanden durch.
Ein Jahr später musste sich Baggio mit dem dritten Platz zufriedengeben und Romário (r.) den Vortritt lassen. Der Brasilianer war ein Jahr zuvor zum FC Barcelona gewechselt, wo er zusammen mit Michael Laudrup und Christo Stoitschkow, der in dem Jahr Zweiter wurde, einen gefürchteten Angriff bildete.
Der einzige Afrikaner, der jemals Weltfußballer des Jahres wurde, ist George Weah aus Liberia. Seine größten Triumphe feierte Weah in den Neunzigerjahren in Europa beim AS Monaco, Paris Saint-Germain und dem AC Mailand. Das Nachsehen hatten in diesem Jahr Paolo Maldini und Jürgen Klinsmann.
Dann war er an der Reihe: Stürmerstar Ronaldo wurde 1996 zum ersten Mal gewählt. Auch 1997 und 2002 erhielt der Brasilianer diese Auszeichnung.
Einen lupenreinen Hattrick Ronaldos verhinderte 1998 Zinédine Zidane, der Frankreich in diesem Jahr zum Weltmeistertitel im eigenen Land führte und ebenfalls dreimal zum besten Spieler der Welt gekürt wurde. Auch 2000 und 2003 kam keiner an dem Franzosen vorbei, der in seiner Karriere für den AS Cannes, Girondins Bordeaux, Juventus Turin und Real Madrid spielte.
Im darauffolgenden Jahr ging die Trophäe erneut nach Brasilien. Doch nicht Ronaldo sondern Rivaldo (l.) wurde 1999 zum besten Spieler der Welt gekürt. Rivaldo stand zu dieser Zeit beim FC Barcelona unter Vertrag und verwies David Beckham und Gabriel Batistuta auf die Plätze.
2001 kürte die Fifa Luis Figo (r.) zum Weltfußballer. Der Portugiese war damit bei Real Madrid in guter Gesellschaft. Seine beiden Teamkollegen Zidane und Ronaldo hatten den Titel schon vorher in der Tasche.
In den Jahren 2004 und 2005 kam der Preisträger erneut aus Brasilien. Nachfolger von Romário, Ronaldo und Rivaldo wurde Ronaldinho, der 2003 von Paris Saint-Germain nach Barcelona gewechselt war.
2006 wurde zum ersten Mal einem Abwehrspieler die Ehre zuteil, sich Weltfußballer nennen zu dürfen. Fabio Cannavaro führte Italien in diesem Jahr zum WM-Titel. Der im Finale unterlegene Zidane wurde auch bei dieser Wahl nur Zweiter.
2007 konnte sich der fünfte Brasilianer in die Siegesliste einreihen. Kaká gewann in der Saison 2006/2007 mit dem AC Mailand die Champions League.
2008 hieß der Preisträger erneut Ronaldo. In diesem Fall ist er jedoch Portugiese, hört auf den Vornamen Cristiano und war Spieler von Manchester United.
2009 begann dann die Ära von Lionel Messi, der auch in den drei folgenden Jahren den Titel einheimste. Viermal Weltfußballer des Jahres - das hat vor dem Superstar des FC Barcelona noch kein anderer geschafft. 2015 folgte der fünfte Titel - Messi wird zur Legende.
Zweiter, dritter und vierter Titel für Ronaldo: Sowohl 2013, 2014 und 2016 gewann der Portugiese die Wahl - wie schon 2008. Bei der Wahl in London 2017 folgte sein fünfter Streich.
Nach zehn Jahren Dominanz von Messi und Ronaldo durchbrach der Kroate Luka Modric 2018 für ein Jahr die Serie der beiden Superstars. Der Zehner hatte mit Real die Champions League gewonnen und war mit Kroatien bei der WM in Russland Vizeweltmeister geworden.
2019 holte Messi seinen sechsten Titel und setzte sich dabei auch gegen Champions-League-Sieger Virgil van Dijk vom FC Liverpool durch. Messi hatte mit Barcelona in der Liga triumphiert, das Halbfinale der Champions League erreicht und zudem den Goldenen Schuh als bester Torjäger Europas gewonnen.
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