Julian Draxler gegen Vereinsführung "Ich will den VfL Wolfsburg verlassen"

Julian Draxler
Foto: Martin Rose/ Bongarts/Getty ImagesNach André Schürrle, Max Kruse und Naldo will auch Julian Draxler weg vom VfL Wolfsburg: "Bei mir ist es so, dass ich mich nach der EM gegenüber Trainer Dieter Hecking klar geäußert habe, dass ich den VfL Wolfsburg verlassen möchte", sagte der Mittelfeldspieler der "Bild"-Zeitung .
Nur: Hecking sieht das offenbar nicht so. Noch am Dienstag sagte der Trainer des VfL dem "Kicker", "wir haben klar besprochen, dass Julian bei uns bleibt". Auch Manager Klaus Allofs hatte das zuletzt betont.
Beide handeln damit offenbar gegen den Willen des 22-Jährigen: "Mich überrascht doch sehr, dass seit Wochen rund um meine Person in den Medien kommuniziert wird. Das habe ich anders erwartet, zum Beispiel, dass mal jemand auf mich zukommt und fragt, wie sieht es bei dir aus?", sagte Draxler der "Bild"-Zeitung.
Zu Allofs habe er während der Europameisterschaft in Frankreich nur kurzen Kontakt per SMS gehabt. Hecking habe er zwei Tage nach dem Halbfinal-Aus bei der EM am Telefon gesagt, wie er die ganze Situation sehe und was er sich wünsche - nämlich den Verein zu verlassen, sagte Draxler. Damit wisse der Trainer seit über drei Wochen Bescheid.
Ein Musterschüler begehrt auf
Draxler gehört zu einer neuen Spielergeneration, die Fußball auf der Fußballschule gelernt hat, nicht auf dem Bolzplatz. (Hier lesen Sie das Porträt über Julian Draxler bei SPIEGEL Plus) Doch nun wird der Musterschüler ungewöhnlich deutlich: "Jetzt bin ich wieder hier in Deutschland, und wieder redet man über die Medien mit mir - anstatt mit mir persönlich zu sprechen." Draxler war nach dem Halbfinal-Aus mit der deutschen Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich zunächst im Urlaub.
Der Mittelfeldspieler soll beim FC Arsenal und bei Juventus Turin im Gespräch sein. Ihm sei bei seinem Wechsel vor einem Jahr von Schalke zum VfL mündlich zugesichert worden, dass er den Verein verlassen könne, "wenn sich dazu Möglichkeiten ergeben", sagte Draxler. Sein Vertrag läuft allerdings noch bis 2020.
Vor einem Jahr zahlte der VfL Wolfsburg 36 Millionen Euro für ihn. Es sei klar gewesen, dass der Verein "eine gute Perspektive, aber auch ein Sprungbrett sein sollte", sagte Draxler. Allen Beteiligten sei klar gewesen, "dass ich zu einem internationalen Top-Klub gehen möchte, wenn sich die Chance ergibt". Es sei besprochen gewesen, darüber dann vernünftig miteinander zu reden.
Am Dienstagnachmittag hatte Werder Bremen die Verpflichtung des zuletzt glücklosen Kruse bekannt gegeben. Schürrle, (zu Borussia Dortmund) und Naldo (zum FC Schalke 04) wechselten ebenfalls innerhalb der Bundesliga den Verein. Immerhin dementierte Abwehrspieler Dante einen möglichen Wechsel zum französischen Erstligisten OGC Nizza. "Ich bleibe in Wolfsburg", sagte der frühere brasilianische Nationalspieler bei sport1.de.