Verdacht auf Terrorunterstützung Deutsche Politiker ziehen WM in Katar in Zweifel

Fußballspiel im Khalifa-Stadion in Doha (2011)
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Nach dem Vorwurf der Terrorunterstützung wird Katar von deutschen Spitzenpolitikern als WM-Gastgeber mehr denn je infrage gestellt. "Die Vorwürfe wiegen zu schwer. Die Diskussion über die Austragung der Fußballweltmeisterschaft in Katar muss ernsthaft geführt werden", sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder der "Passauer Neuen Presse".
Die Fußball-WM 2022 soll in Katar stattfinden. Kauder sagte dazu, es sei kaum vorstellbar, dass in einem Land, aus dem der Terrorismus massiv unterstützt werde, ein WM-Turnier ausgetragen werden könne. Das Emirat müsse nun zur Aufklärung beitragen.
Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten haben alle diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Sie werfen dem Golf-Emirat unter anderem die Unterstützung von Terrororganisationen vor. (Alle Hintergründe zur Katar-Krise finden Sie hier.)
Auch die Grünen äußern Kritik am WM-Land Katar. "Die aktuelle Entwicklung ist nur ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass Katar als Austragungsort für eine Fußball-WM denkbar ungeeignet ist", sagte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth der "Welt".

Katar: Zwergstaat, ganz groß
In der "Saarbrücker Zeitung" forderte Roth DFB-Präsident Reinhard Grindel auf, sich als Mitglied des Fifa-Councils für klare Kriterien bei WM-Vergaben einzusetzen.
Grindel hatte am Vortag betont, dass er die Situation in Katar mit der Bundesregierung erörtern wolle.
Videoanalyse zu Katar: Was hinter der Isolation steckt