Finalerfolg gegen Tigres Der FC Bayern gewinnt in Katar die Klub-WM

FC-Bayern-Spieler nach dem Gewinn der Klub-WM in Katar
Foto: Uncredited / dpaDer FC Bayern München hat mit etwas Verspätung den sechsten Titel der Saison 2019/2020 gewonnen. Im Finale der Klub-WM in Katar gewann der Bundesligist gegen das mexikanische Team Tigres UANL 1:0 (0:0). Sechs Titel in einer Saison hatte zuvor nur der FC Barcelona 2009 gewonnen. Trotzdem liegt ein Schatten auf diesem WM-Sieg. In Zeiten der Corona-Pandemie sind Auswärtsreisen in Risikogebiete diskussionswürdig, zudem stehen die Münchner wegen ihrer Verbindung zum gastgebenden Emirat in der Kritik.
Das entscheidende Tor erzielte Rechtsverteidiger Benjamin Pavard per Abstauber (59. Minute). Zuvor war Robert Lewandowski mit einem Kopfball an dem aus seinem Tor eilenden Keeper Nahuel Guzman gescheitert – und soll dabei im Abseits gestanden haben. Doch der Videoassistent griff ein und so zählte das Tor doch.
In der ersten Hälfte gab es bereits einen ersten Videobeweis – da wurde die Bayern-Führung noch verweigert. Joshua Kimmich hatte aus 20 Metern von der rechten Seite flach ins linke Eck geschossen (18.). Lewandowski berührte im Abseits stehend den Ball zwar nicht, doch durch sein Ausweichen in Ballnähe wurde aus einer passiven eine aktive Abseitsstellung. So sah es der Videoassistent, schickte Schiedsrichter Esteban Ostojich (Uruguay) zum Monitor an der Seitenlinie und Ostojich nahm den Treffer zurück.
Bei den Münchnern war das Fehlen der Stammspieler Leon Goretzka, Thomas Müller und Jérôme Boateng spürbar. Goretzka war wegen einer Corona-Infektion nicht mit nach Katar gereist. Boateng hatte das Team aus persönlichen Gründen vorzeitig verlassen, und so sah sich Trainer Hansi Flick gezwungen, seine Defensive umzubauen. David Alaba rückte als Goretzka-Ersatz nach vorne ins defensive Mittelfeld, dafür begann Lucas Hernández an der Seite von Niklas Süle in der Innenverteidigung. Müller fiel kurzfristig wegen eines positiven Corona-Testergebnisses aus, die offensive Dreierkette hieß somit Coman-Gnabry-Sané.
Leroy Sané hatte die zweite große Chance des ersten Durchgangs, sein Direktschuss von der rechten Strafraumkante touchierte das Lattenkreuz (34.). Bei Tigres war das Spiel auf Torjäger André-Pierre Gignac ausgerichtet. Der Franzose, bis 2016 Nationalspieler und seit 2015 in der mexikanischen Liga, hatte sein Team mit drei Toren in das Finale geschossen. Der bullige Stürmer fiel allerdings mehr mit seiner Aggressivität im Zweikampf denn mit Torgefahr auf. Gignac ließ sich häufig fallen und fehlte so als Anspielstation in der Spitze.
Die Bayern waren über die gesamte Spielzeit das bestimmende Team. Tigres stand defensiv diszipliniert und ließ verhältnismäßig wenig Torchancen zu – bis zu Pavards Treffer. Danach gelang es den Mexikanern nicht mehr, auf Angriff umzuschalten. Manuel Neuer musste in der zweiten Hälfte keinen Torschuss parieren. Die Bayern verwalteten das Ergebnis und feierten am Ende vor 12.000 Zuschauern im Education City Stadium.
Zuvor hatte sich der Al Ahly SC aus Kairo den dritten Platz bei der Klub-WM gesichert. Im »kleinen Finale« bezwang der neunmalige afrikanische Champions-League-Sieger im Education City Stadium den brasilianischen Vertreter Palmeiras Sao Paulo nach 90 torlosen Minuten 3:2 im Elfmeterschießen. Im Halbfinale hatten die Ägypter gegen die Bayern 0:2 verloren.