In die USA abgesetzt Kubanischer Fußballer nutzt Gold Cup zur Flucht

Yasmani López (l.) im Spiel gegen Mexiko
Foto: Jayne Kamin-Oncea/ AFPDer kubanische Fußballprofi Yasmani López hat die Teilnahme seiner Nationalmannschaft am Gold Cup genutzt, um sich in die USA abzusetzen. Trainer Raúl Mederos bestätigte auf einer Pressekonferenz, dass López nach der 0:7-Auftaktpleite gegen Mexiko am vergangenen Samstag das Team verlassen habe.
"Es ist seine Entscheidung. Niemand sonst hatte irgendetwas damit zu tun. Er hat die Entscheidung ganz allein getroffen", sagte Mederos. Bereits im Vorfeld des Turniers hatte der kubanische Fußballverband befürchtet, dass seine Spieler den Gold Cup zur Flucht aus dem kommunistisch regierten Inselstaat nutzen könnten. López war mit 28 Länderspielen einer der erfahrensten Spieler im kubanischen Aufgebot.
Dass kubanische Sportler Wettkämpfe im Ausland zur Republikflucht nutzen, ist keine Seltenheit. Als "Desertion", also Fahnenflucht, wird das im offiziellen Sprachgebrauch des kommunistischen Eilands bezeichnet. Bei den Panamerikanischen Spielen 2010 setzten sich vier Delegationsmitglieder des kubanischen Aufgebots ab - darunter der Doppel-Olympiasieger im Boxen, Guillermo Rigondeaux. Bei den Panamerikanischen Spielen 1999 in Kanada flohen gleich ein Dutzend Sportler.
Co-Gastgeber USA startete mit einem 4:0 (1:0) gegen Außenseiter Guyana in das Unternehmen Titelverteidigung. Die Tore für das Team von Trainer Gregg Berhalter erzielten Paul Arriola nach schönem Zuspiel von Schalkes Weston McKennie (28. Minute), Tyler Boyd (51., 81.) und Gyasi Zardes (55.). Im zweiten Spiel setzte sich Panama 2:0 (0:0) gegen Trinidad und Tobago durch.
Der Gold Cup findet seit Samstag (bis zum 7. Juli) in den USA, Costa Rica und Jamaika statt und wird erstmals mit 16 Mannschaften gespielt.